ohne Operation - Handerkrankungen

Handerkrankungen
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ohne Operation

Sulcus Ulnaris Druckschädignung des Nervus ulnaris (Ellennerv)
konservative Therapie beim Sulcus ulnaris Syndrom
Ist bei jeder Druckschädigung des Ellennerven eine Operation erforderlich?
Nein. Notwendig ist eine operative Therapie bei Sulcus ulnaris Syndrom, wenn eine mechanische Druckursache infolge eines Tumors oder eines verschobenen Knochens nach einer Fraktur zweifelsfrei feststeht.

Gerade im Anfangsstadium der Erkrankung genügt es, die den Nervendruck auslösenden Belastungen zu vermeiden!

Jeder von einer Druckschädigung des Ellennerven (Nervus ulnaris) Betroffener sollte bei sich prüfen, ob er die die Nervenschädigung nicht unabsichtlich selbst herbeiführt!
Wie kann man unabsichtlich die Kompression des Nervus ulnaris selbst verursachen?
Hierfür sind oft eine Reihe von Gewohnheiten verantwortlich:
  • Aufstützen des Kopfes auf den stark gebeugten Ellenbogen
  • Auflegen des Ellenbogens auf eine harte Unterlage (Tisch, Liege.....)
  • Maximales Beugen des Ellenbogens im Schlaf und schlafen auf dem Arm
  • Auflegen des linken Ellenbogen auf ein geöffnetes Autofenster
Kubitaltunneldruck
Die Abb. verdeutlich noch einmal das Gesagte:

Stützt man den Ellenbogen - besonders mit der Innenseite - auf eine harte Unterlage, so wird der im Bereich der roten Pfeile verlaufende Ellennerv (Nervus ulnaris) zwischen der harten Unterlage und der Knochenrinne chronisch gedrückt.

Oft bemerken Betroffene, dass in solchen Situationen der Arm schmerzt und Ring- und Kleinfinger beginnen taub zu werden. (Es kommt zu den typischen Anzeichen eines Kubital-Tunnel-Syndroms)
Was kann man als Patient tun?
Es ist sinnvoll z. B. den Kopf nicht auf den gebeugten Arm zu stützen oder den Arm beim Autofahren nicht aus dem Fenster zu legen. Selbst die Vermeidung lang dauernder Beugung des Ellenbogens hilft im Frühstadium dem geschädigten Nerv.

Viele Patienten sind im Frühstadium der Erkrankung erstaunt, wie gut die Vermeidung der äußeren Druckschädigung ihre Symptome bessert.
Nun ist es ja nicht immer möglich, das Auflegen des Armes im Bereich des Ellenbogens komplett zu vermeiden. Kann man den Ellennerven (Nervus ulnaris) auch anderweitig schützen?
Druckschutz für den Ellenbogen
Ja! Die Abb. zeigt einen Ellenbogenschutz. Unter dem weißen Verband befindet sich ein weiches Silikon-Kissen, dass auch bei aufgestütztem Ellenbogen einen Teil des äußeren Druckes vom Nervus ulnaris abpolstert.
Welche Medikamente sind beim   Kubitaltunnel-Syndrom (Suclus ulnaris Syndrom) sinnvoll?
Nach einer einmaligen Verletzung am Ellenbogen, aber auch noch   einem chronischen Druck des Nervus ulnaris kann die innere Region am   Ellenbogen geschwollen sein. Die Flüssigkeitsansammlung (das Ödem)   um den Nervus ulnaris führt dabei zu einem zusätzlichen Druck auf   den Nerven.
In einer solchen Situation kann die Verordnung   abschwellender Medikamente wie Ibuprofen, Diclofenac oder   vergleichbare "Anti-Rheumamittel" sinnvoll sein.
(Bitte diese Medikamente nicht ohne   ärztliche Beratung einnehmen, da diese bedeutsame Nebenwirkungen wie   z.B. Magen- oder Darmblutungen haben können.)
Manche Ärzte verordnen bei Nervenschäden ohne   äußerlich erkennbare Ursache auch öfters ein Vitamin B 6 Präparat.

Das Vitamin B6 (auch Pyridoxin genannt)   regelt eine große Zahl von Stoffwechsel-Vorgängen und hat auch einen   bedeutenden Einfluss auf die Funktion von Nerven. Ein echter Mangel   an Vitamin B6 ist in unseren Breiten selten. (Außer   Alkohol-Krankheit)

Eine hektische Lebensweise mit nicht ausgewogener Ernährung kann   jedoch zu einer unterschwelligen Fehlversorgung des Körpers mit   Vitamin B6 führen. Es kommt dann zu ganz schwierig zu deutenden   Funktions-Störungen wie: Müdigkeit, Reizbarkeit, Leistungsschwäche,   mangelhafte Konzentration aber auch eine Anfälligkeit der Nerven auf   äußere Schädigungen.

Auch Frauen, die über viele Jahre die Antibaby-Pille einnehmen   und ältere Menschen können einen erhöhten Bedarf an Vitamin B6   haben.
In einer solchen Situation kann eine auf 6 - 8   Wochen begrenzte Gabe von Vitamin B6 sinnvoll sein.
Ist ein Cortison-Injektion beim   Kubital-Tunnel-Syndrom sinnvoll?
Zunächst muss nachdrücklich darauf hingewiesen   werden, dass eine Cortison-Injektion nicht in den Nerv erfolgen   darf. Wird eine Cortison-Injektion durchgeführt, so darf das   Cortison nur die Weichteile um den Nerven gespritzt werden. Eine   falsche Durchführung der Injektion kann zu Schäden am Nervus ulnaris   führen!

Hilfreich ist eine Cortison-Injektion aber nur dann, wenn das   Sulcus ulnaris Syndrom (Kubitaltunnel-Syndrom) durch eine Schwellung   ausgelöst wurde und nicht bei Fehlstellungen am Ellenbogen.
Kortisonspritze in den Ellenbogen
Sehr sinnvoll hingegen kann eine Cortisoninjektion sein, wenn neben der Schädigung des Ellennerven auch ein sog. Golfer-Ellenbogen (Epikondylitis ulnaris) vorliegt.

Bei diesem Krankheitsbild leiden die Menschen am inneren Ellenbogen - außerhalb der Ellenrinne - unter recht unangenehmen, lokalen Schmerzen.
Diese werden durch degenerative Veränderungen   der hier entspringenden Sehnen verursacht.
Die Abb. zeigt eine Kortison-Injektion am   inneren Ellenbogen. Das gut erkennbare sterile Umwelt ist bei allen   Kortison-Injektionen notwendig, um das Risiko einer Infektion zu   minimieren.
Was geschieht, wenn eine Druckschädigung   des Nerven am Ellenbogen nicht behandelt wird oder trotz   konservativer Behandlung fortschreitet?
Der Ellennerv (Nervus ulnaris) vermittelt das   Hautgefühl am Ring- und Kleinfinger. Darüber hinaus steuert er   jedoch auch eine Vielzahl von kleinen Handmuskeln.
Ulnaris_Lähmung
Bei sehr lange bestehendem Krankheitsbild reduziert sich das Hautgefühl am Ring- und Kleinfinger immer weiter. Wesentlich schlimmer ist jedoch der motorische Ausfall. Die kleinen Handmuskeln fallen in ihrer Funktion mehr und mehr aus.

Es entsteht eine sehr unangenehme Funktionsstörung, die an das Bild einer Vogelkralle erinnert.

Der Arzt spricht hier auch von einer Krallenhand.

Die Abb. zeigt an der rechten Hand das fortgeschritten Bild einer Lähmung des Ellennerven (Nervus ulnaris)
Die Abb. zeigt an der rechten Hand das fortgeschritten Bild einer Lähmung des Ellennerven (Nervus ulnaris).

Im Frühstadium des Kubitaltunnel-Sydroms (Ulnaris-Rinnen-Syndroms) ist die konservative Therapie meist sinnvoll und zunächst vor einer Operation angebracht.

Die konservative Therapie sollte jedoch stets ärztlich überwacht und begleitet werden, um - im ungünstigen Fall - eine allmähliche Verschlechterung frühzeitig zu erkennen.
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