Rheuma Hand - Handerkrankungen

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Rheuma Hand

Chronische Polyarthritis
Rheuma an der Hand
Was versteht man unter einer chronischen Polyarthritis?
Unter einer chronischen Polyarthritis (international Rheumatoide Arthritis genannt) versteht man eine entzündliche Gelenkerkrankung, die meist chronisch verläuft. Bei dieser Krankheit sind meist mehrere Gelenke entweder gleichzeitig oder nach einander betroffen.
 
Bei der chronischen Polyarthritis kommt es zur Entzündung der Gelenkinnenhaut (Synovialis). Die Erkrankung bleibt aber nicht auf die Gelenkinnenhaut beschränkt. Die rheumatoide Arthritis greift auch über auf Knochen, Knorpel und Bänder. Es können auch Blutgefäße und innere Organe betroffen werden. Umgangssprachlich wird oft von Rheuma gesprochen.
Wie häufig ist die chronische Polyarthritis?
An der chronischen Polyarthritis erkranken ca. 0,8 – 1,2 % der Bevölkerung. Frauen sind etwa dreimal so häufig betroffen wie Männer. In Deutschland leiden rund 800 000 Menschen an einer Rheumatoiden Arthritis!

In den meisten Fällen beginnt die chronische Polyarthritis (c. P.) zwischen dem 20. und dem 45. Lebensjahr.
Welche Symptome verursacht die rheumatoide Arthritis?
Rheuma Schwellung an der Hand
An den befallenen Gelenken kommt es gleichzeitig zum Auftreten von Rötungen, Schwellungen, Überwärmungen, Schmerzen und Funktionseinschränkungen.
Dabei können an der Hand eine Vielzahl ganz unterschiedlicher Gelenke betroffen sein.
Oft gehen der chronischen Polyarthritis nicht charakteristische Symptome, wie ein allgemeines Krankheitsgefühl, stärkere Müdigkeit, Antriebslosigkeit sowie ein allgemeiner Muskel – und Sehnenschmerz, aber auch ein vermehrtes Schmerzempfinden voraus.
Warum sind die von rheumatischem Gewebe befallenen Gelenke oft so schmerzhaft?
Rheuma im Gelenk
In einem gesunden Gelenk verhindert der Knorpel das Reiben der gelenkbildenden Knochen unter der Bewegung. Ist nun der Knorpel "verschlissen", so reiben die "blank" liegenden Knochen aufeinander.

Unter Bewegung oder Belastung verursacht dies Schmerzen.

Die Abb. links zeigt ein von Rheuma betroffenen Gelenke: Der Gelenkknorpel (rote Pfeile) ist nur noch teilweise vorhanden. Zusätzlich findet sich im Gelenkraum viel Flüssigkeit und gewucherte Synovialis
Der geschädigte Knorpel kann seine Pufferfunktion zwischen den Knochen nicht mehr ausüben. Knochen reibt auf Knochen mit der Folge von Schmerzen und einem vermehrten Gelenkerguss.
Warum ist die chronische Polyarthritis oft so schwer zu diagnostizieren?
Rheuma Hadgelenk
Die oben aufgeführten Symptome sind auch bei vielen anderen Krankheiten zu beobachten.  

Eine chronische Polyarthritis (rheumatoide Arthritis) sollte jedoch erwogen werden, wenn Schwellungen und Schmerzen an einem oder mehreren Gelenken länger als 6 Wochen anhalten.

Schwellungen einzelner Gelenke - wie in der Abb. links zu sehen - sind vieldeutig!
Rheuma an der Hand
Im späteren Verlauf der rheuamtoiden Arthritis ist die Diagnose einfach.

Die Abb. zeigt ein späteres Stadium mit Schwellung aller Grundgelenke an der Hand und einer ulnaren Driftung der Finger.

(ulnarer Drift bedeutet: Die Finger verschieben sich in Richtung der Elle)
Für die weitere Diagnostik im frühen Verlauf der rheumatischen Erkrankung ist die Beobachtung der so genannten R-Faktoren hilfreich.

Rheumafaktor im Blut
Röntgenzeichen
Rheumaknoten
MoRgensteife
Kann man eine chronische Polyarthritis aufgrund einer Laboruntersuchung (Rheumafaktor) diagnostizieren?
Nein. Die Laboruntersuchung stellt eine wichtige Hilfe in der Diagnostik der chronischen Polyarthritis dar. Das Fehlen des Rheumafaktors im Blut schließt jedoch eine chronische Polyarthritis nicht aus. Hier sollte man wissen, dass bei der chronischen Polyarthritis bei etwa 70 - 80 % der Rheumafaktor positiv ist.
Der Arzt unterscheidet hier zwischen einer seropositiven chronischen Polyarthritis und einer seronegativen chronischen Polyarthritis.
Welche Rolle hat die Handchirurgie in der Behandlung einer Systemerkrankung wie der chronischen Polyarthritis?
Nach längerem Bestehen einer chronischen Polyarthritis treten in etwa 2 von 3 Fällen auch rheumatische Veränderungen an der Hand auf. Diese Veränderungen können sowohl die Gelenke der Hand, als auch das Sehnengleitgewebe (Sehnenscheide) betreffen.

Manchmal ist sogar eine rheumatische Sehnenscheiden-Entzündung an der Hand ein Erstsymptom einer chronischen Polyarthritis. Die Abb. unten zeigt einen Rheuma-Befall am streckseitigen Handgelenk
Nun sind gerade bei über 40-jährigen Patienten Gelenkschwellungen an der Hand sehr häufig. Wie kann man nun eine Arthrose von einer chronischen Polyarthritis unterscheiden?
In einem typischen Fall ist der Gelenk-Befall bei einer Arthrose und bei einer chronischen Polyarthritis (Rheumatoiden Arthritis,c.P) völlig unterschiedlich. Bei der Arthrose sind nahezu immer die Endgelenke und sehr häufig auch die Mittelgelenke und das Daumensattelgelenk verändert.
Bei der chronischen Polyarthritis finden man sulzig teigige Anschwellungen über der streckseitigen Handgelenksregionen und an den Gelenken. Meist sind an der Hand die Grundgelenke der Finger betroffen.

Bei der chronischen Polyarthritis sind die Endgelenke nur ausnahmsweise verändert. (bei der Psoriasis-Arthritis)

Die Abb. zeigt das rheumatisch veränderte Sehnenscheiden-Gewebe am Handgelenk während einer Operation
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