OP-Risiko - Handerkrankungen

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OP-Risiko

Interosseus anterior Syndrom Nerven-Lähmung an Daumen und Zeigefinger
Operations-Risiko bei Operation eines Interosseus anterior Syndroms
Welche Resultate sind nach der Operation eines Interosseus anterior Syndroms zu erwarten?
Wird bei der Operation eines Interosseus anterior Syndrom, eine auf den Nerv drückende Struktur gefunden und kann diese beseitigt werden, so beobachtet man die weitgehende Rückbildung der Lähmungen bereits innerhalb von 6 Wochen.

In Einzelfällen benötigt die Rückbildung der Lähmungen aber auch bis zu 2 Jahren!

Nicht in jedem Fall einer operativen Behandlung kann eine mechanische Druckursache gefunden werden. In vielen - aber keineswegs allen(!) Fällen - kann sich dann über viele Monate die Lähmung zurückbilden. (Vergleichbar einem Verlauf ohne Operation.
Welche Risiken hat die Operation eines Interossus anterior Syndroms?
Keine Operation ohne Risiko. Allerdings sei vorausgeschickt, dass die überwiegende Zahl der von erfahrenen Handchirurgen an einem Interosseus anterior Syndrom operierten Patienten den Eingriff ohne Komplikationen übersteht. Der Erfolg der Operation hängt dabei ganz wesentlich vom in der Operation gefunden Schaden ab.

Im Folgenden sind hier exemplarisch (nicht vollständig) einige wichtige Komplikationen und Probleme im Zusammenhang mit der Operation eines Interosseus anterior Syndroms geschildert:

Dystrophie-Risiko:

Wie bei allen Eingriffen an Hand und Unterarm kann es auch bei der operativen Therapie des Interosseus anterior Syndroms zu schwerwiegende Infektionen oder gravierende Bewegungsstörungen (CRPS, Sudeck'sche Dystrohie, Algodystrophie) kommen.

Die Ursache dieser Komplikation (Sudeck'sche Dystrophie) ist unbekannt  und kann somit auch nicht sicher vermieden werden!

Infektion, Störung der Wundheilung:

Die operationsbedingten Schmerzen lassen meist nach wenigen Tagen deutlich nach. Die Beweglichkeit an Hand und Unterarm - sofern nicht ruhig gestellt - wird deutlich besser.

Kommt es jedoch nach Tagen deutlicher Besserung zu wieder auftretenden Schmerzen und wird zusätzlich die Beweglichkeit  wieder schlechter, so sollte die Wunde von einem erfahren Handchirurgen inspiziert werden. Besonders wenn die Wunde sich rötet und anschwillt muss die Möglichkeit eines Infektes erwogen werden. Oft fühlt der Patient in einem solchen Fall einen pochenden Schmerz, der ihm auch die Nachtruhe raubt.

Sollte sich dieser Verdacht erhärten, so muss die Wunde unverzüglich eröffnet werden. Eine Nachoperation sollte in einen solchen Fall nicht verzögert werden.
Verletzung eines Nerven im Operationsgebiet:

In Einzelfällen kann ein kleiner Haut-Nerv, der im Bereiches des Hautschnittes am Unterarm liegt, verletzt werden.

Es entsteht dann an der Verletzungsstelle des Nerven eine fast punktförmig "elektrisierende" Druckstelle in der Narbe oder unmittelbar neben der Narbe. Ein Neurom (Nervenknoten) hat sich gebildet.

Im Versorgungsgebiet dieses Hautnerven kommt es zu einem Verlust des Hautgefühls. (Manchmal entsteht in diesem Versorgungsgebiet auch eine Überempfindlichkeit auf Berührung oder eine Zone, die von Patienten als "brennender Schmerz" bezeichnet wird.

Bei der Operation eines Interosseus anterior Syndrom können auch einmal größere Nerven im Verlauf des Unterarmes - und hier besonders der Nervus medianus - geschädigt werden. Dann entsteht neben einem Verlust an Hautgefühl auch zusätzlich noch eine Lähmung.

Dabei ist das Ausmaß der Störung abhängig von dem Nerv, der verletzt wird. Im Falle einer Verletzugn des Nervus medianus entsteht eine Taubheitsgefühl an Daumen, Zeige- Mittelfinger und teilweise auch am Ringfinger. Zusätzlich können können Daumen, Zeige- und Mittelfinger nicht mehr gebeugt werden!

Die Verletzung diesen Nerven kann Ausgangspunkt für die Entstehung einer besonderen Schmerzbildes (CRPS II) sein.
Ist die Narbe nach der Operation lange schmerzhaft?
Meistens ja!  Die Narbe, die die Operation eines Interosseus anterior Syndroms hinterlässt ist relativ groß und meist auch recht lange sehr empfindlich.
Narben am Hand und Unterarm sind generell meist länger empfindlich, als Narben an anderen Körperstellen, da unter den Narben an Hand und Unteram viele kleine sehr sensible Hautnerven verlaufen .

Überschießende (keloidartige) Narben sind nach einer Operation des Interosseus anterior Syndrom nicht selten. Die Narbe verläuft in unmittelbarer Nähe des Ellenbogens. Da dies Gelenk früh bewegt werden muss, kommt die Narbe früh unter Zug und besonders bei jüngeren Menschen kommt durch die "Unruhe" während der Reifung der Narbe eine überschießende Narbenbildung zustande.
Sind auch Nachblutungen nach der Operation möglich?
Ja! Auch dieses Operationsrisiko besteht. Sollte es zu einer starken Schwellung infolge Nachblutung kommen, so muss hier zeitgerecht erneut operiert werden, um Druckschäden durch den Bluterguss im Unterarm zu vermeiden!

Gefährdet im Hinblick auf eine Nachblutung beim Interosseus anterior Syndrom sind besonders Personen, die Medikamente einnehmen, die die Blutgerinnung beeinflussen. (z.B. Aspirin®, ASS 100®, Plavix®, Marcumar®.....)
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