ohne Operation - Handerkrankungen

Handerkrankungen
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ohne Operation

Bandriss am Daumen (Ski-Daumen)
Operation eines Ski-Daumens (Riss ulnares Kollateralband)
In welchen Fällen ist eine Operation beim sogn. Ski-Daumen notwendig?
Eine Operationsnotwendigkeit besteht beim sogn. Ski-Daumen (ulnare Kollateralband-Ruptur) besonders bei 2 Fällen:

  • dem Abriss des ellenseitigen Bandes von Knochen (sogn. Stener Läsion)
  • Abbruch eines größeren verschobenen Knochenstückes, das Verankerung für das Seitenband am Daumengrundgelenk darstellt
Wann sollte die Operation durchgeführt werden?
Die Operation sollte möglichst wenige Tage nach dem Unfall erfolgen. Sie ist jedoch auch noch wenige Wochen nach dem Unfall möglich. Allerdings ist dann die Operation für den Operateur schwieriger.  

Ist jedoch das Band einmal schwerwiegend geschrumpft, so ist eine direkte Naht des Bandes nicht mehr möglich. Es müssen dann aufwendige und weniger zuverlässige Bandrekonstruktion mit Hilfe einer verpflanzten Sehne (Bandplastik) vorgenommen werden.
Warum muss bei dem vom Knochen abgerissen Seitenband eine Operation durchgeführt werden? Genügt hier nicht eine einfache Ruhigstellung?
Grafik_eines_Seitenband_am_Finger
Die Abb. zeigt das Problem bei ulnaren Kollateralbandriss: Das Band reißt unmittelbar am Ansatz des Knochens ab. (schwarzer Pfeil) Das lange Bandende (blauer Pfeil) schlägt dabei um und kommt unter eine andere Weichteilstruktur (die Adduktoraponeurose) zu liegen.

Auch eine noch so lange Ruhigstellung vermag das Bandende (blauer Pfeil) nicht an seine richtige Position zu bringen. Das gerissen Band kann somit nicht zusammenwachsen.

Nur eine operative Behandlung vermag das Bandende an die richtige Position zu legen und dort auch zu fixieren!
Was wird bei der Operation prinzipiell gemacht?
Das Ziel der Operation besteht in der richtig Positionierung und Neufixierung des abgerissenen Bandes. Da das Band vielfach am Knochen ausreißt, muss hierfür ein spezieller Anker verwendet werden, der das abgerissene Bandende im Knochen fixiert. Die früher standartmäßig durchgeführte Drahtnaht (Lengemann-Naht) wird heute kaum noch praktiziert.
Wo wird bei der Operation der Schnitt gemacht?
OP und Wundbild Bandriss offen
Es wird im Bereich des verletzten Bandes am Daumengrundgelenk ein leicht geschwungener circa 4 - 5 cm langer Schnitt angelegt.

Schrittweise wird dann die dünne Fettschicht am Daumen durchtrennt. Hierbei muss sorgfältig auf einen hier verlaufenden Hautnerven geachtet werden
Was geschieht nach dem Hautschnitt und der Durchtrennung der Fettschicht?
Op und Wundbild Operation Seitenband Finger
Das abgerissene Seitenband (ulnare Kollateralband) wird freipräpariert und dann in Richtung seiner natürlichen Verankerungsstelle am Knochen vorgeschoben
Wie wird das Band fixiert?
Grafik einer Band Fixierung
Dort, wo das Band im Knochen natürlicherweise verankert ist, wird ein nur wenige Millimeter großer Titan-Anker plaziert. Widerhaken (weiße Pfeile) verhindern, das der Anker aus dem Knochen herausrutscht.  
Wundbild Bandnaht Op-und Wundbild
Mit zwei aus dem Anker herauskommenden Fäden wird dann das abgerissene Seitenband am Knochen festgenäht. Die Abb. zeigt das über dem im Knochen versenktem Anker liegende Seiten. Mittels der Fäden wird dieses Seitenband am Knochen fixiert.

Das Seitenband wächst innerhalb von circa 6 Wochen wieder fest an den Knochen an.

Nach diesem Schritt erfolgt der schichtweise Verschluss der Wunde und die Naht der Haut.
Am Ende der Operation wird eine Gipsschiene mit Einschluss des Daumens angelegt.
Wenn ein größeres Knochenstück gemeinsam mit dem Seitenband ausgerissen ist, wird dann die Operation ähnlich vorgenommen?
Das Prinzip der Operation einer knöchernen Bandverletzung am Daumen ist ähnlich. Nur wird hier die Fixierung des abgerissenen Knochen-Bandstücks meist nicht mit einen Anker vorgenommen, sondern mit einem Draht oder einer kleinen Schraube.
Kann die Operation ambulant vorgenommen werden?
Sowohl eine stationäre wie ambulante Behandlung ist hier m. E. vertretbar. Ich prüfe in jedem Einzelfall die sinnvollste Alternative:
Liegen bestimmte Allgemeinerkrankungen vor, sind spezielle Probleme an der Hand zu erwarten oder hat der Patient zu Hause keine ausreichende Betreuung sollte der Eingriff stationär erfolgen. Meist genügen hierfür etwa 1-2 Tage.
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