Kahnbein-Fraktur Operationsrisiko - Handerkrankungen

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Kahnbein-Fraktur Operationsrisiko

Verletzungen am Kahnbein
Operations-Risiko bei Operation einer Kahnbein-Fraktur
Welche Ergebnisse sind nach der Operation eines frischen Kahnbeinbruches zu erwarten?
Wird die Operation zeitgerecht durchgeführt wird eine Frakturheilung des Kahnbeines in 94-98% der Fälle erreicht.
Die Verwendung einer Herbert-Schraube bei einer Kahnbeinfraktur, verringert zwar die Gefahr, dass der Bruch nicht ausheilt, eine Garantie der Frakturheilung lässt sich hierdurch auch nicht geben.

Die Abb. zeigt einen verschrauben Kahnbeinbruch circa 3 Jahre nach der Operation. Die Schraube hält die Fragmente.

Eine Vereinigung der Bruchstücke hat jedoch nicht stattgefunden!

Eine schlechtere Aussicht auf Erfolg haben aber die frischen Kahnbeinfrakturen mit kleinem speichennah gelegenem Bruchstück. (kleines proximales Fragment)

Welche Risiken hat die Operation?
Die Operation eines frischen Kahnbein-Bruches ist nicht risikolos! Allerdings sei vorausgeschickt, dass die überwiegende Zahl der von erfahrenen Handchirurgen an einer frischen Kahnbeinfraktur operierten Patienten den Eingriff ohne Komplikationen übersteht und dass sich auch der gewünschte Erfolg einstellt.

Im Folgenden sind hier exemplarisch (nicht vollständig) einige wichtige Komplikationen und Probleme im Zusammenhang mit der Operation eines eines frischen Kahnbeinbruches geschildert:

Dystrophie-Risiko:
selten kommt es nach der Operation einer frischen Kahnbein-Fraktur zu  gravierende Bewegungsstörungen an der ganzen Hand, Schwellungen und erheblichen Entkalkungen der Handknochen. (CRPS, Sudeck'sche Dystrohie, Algodystrophie)

Infektion, Störung der Wundheilung:
Tiefe Infektionen oder gravierende Störungen der Wundheilung sind selten. Die operationsbedingten Schmerzen lassen meist nach wenigen Tagen deutlich nach. Die Beweglichkeit der Finger und des Daumens wird besser und die Nachtruhe wird nicht mehr durch Schmerzen im Handgelenk gestört.

Kommt es jedoch nach einigen Tagen deutlicher Besserung zu wieder auftretenden Schmerzen und wird zusätzlich die Beweglichkeit der Finger und des Daumens oder auch in der ganzen Hand wieder schlechter, so sollte die Wunde von einem erfahren Handchirurgen inspiziert werden.
Besonders wenn die Wunde sich rötet und anschwillt, oder wenn der neu aufgeflammte Schmerz pochenden ist, muss die Möglichkeit eines Infektes erwogen werden.

Sollte sich dieser Verdacht erhärten, so muss die Wunde unverzüglich eröffnet werden. Eine Nachoperation sollte in einen solchen Fall nicht verzögert werden.

Störung der Beweglichkeit am Handgelenk:
Ein wesentlicher Grund für die Operation einer frischen Kahnbein-Fraktur ist die Vermeidung einer sehr langen Ruhigstellung im Gips. Dies mindert meist das Risiko   einer störenden Einschränkung der Beweglichkeit. Dennoch auch nach der Operation kann infolge der Beschwerden und des Blutergusses eine deutlich geminderte Beweglichkeit dauerhaft verbleiben!

Verletzung eines Hautnerven im Operationsgebiet:
In Einzelfällen kann ein kleiner Hautnerv, der im Operationsbereich   liegt, verletzt werden. Hierbei kann der Nerv sowohl durchtrennt als  auch "nur" gedrückt werden. Ist der Hautnerv nur gedrückt, so bildet  sich meist das taube Gefühl am Daumenballen nach Monaten zurück.
Ist der Hautnerv jedoch durchtrennt, entsteht dann eine fast punktförmig "elektrisierende"   Druckstelle in der Narbe. Ein Neurom entsteht. Am Daumenballen kommt es zu einem Verlust des Hautgefühls.
Die Verletzung diesen Nerven kann Anlass für die Entstehung einer besonderen Schmerzbildes (CRPS II) sein.

Ist die Narbe nach der Operation lange schmerzhaft?
Auch bei der kleinen Narbe, die Operation am Kahnbein hinterlässt, sollten man wissen, dass Narben in der Hand länger empfindlich sind, als an anderen Körperstellen. Überschießende (keloidartige) Narben sind am Handgelenk selten. Eine etwas verbreitere Narbe jedoch häufig.

Sind auch Nachblutungen nach der Operation möglich?
Ja, aber auch dieses Operationsrisiko ist selten. Es kann in Einzelfälle zu einer Verletzung der Speichenschlagader oder einer größeren Vene kommen. Ist die Blutung und Schwellung in den ersten Tagen nach der Operation sehr ausgeprägt, muss die Wunde wieder operativ eröffnet werden um das   Blutgefäß zu verschließen.
Gefährdet zu einer Nachblutung sind besonders Personen, die Medikamente einnehmen, die die Blutgerinnung beeinflussen. (z.B. Aspirin®, ASS   100®, Plavix®, Marcumar®.....)

Kann die Hand nach der Operation steif bleiben?
Jeder Knochenbruch – und insbesondere komplizierte Brüche an den Handwurzelknochen – haben das Risiko, dass die Hand nach Ausheilung des Bruches steif bleibt oder zumindest in ihrer Funktion deutlich eingeschränkt bleibt.

Das Ziel des operativen Eingriffs ist es, dieses Risiko – das auch bei alleiniger Gipsruhigstellung besteht – deutlich zu mindern!  Allerdings ist es nicht in jedem Einzelfall möglich, durch die Operation dies zu verhindern. Auch nach einer Operation kann eine wesentliche Bewegungsstörung der Hand im Einzelfall einmal zurückbleiben.
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