Kahnbein-Diagnostik - Handerkrankungen

Handerkrankungen
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Kahnbein-Diagnostik

Verletzungen am Kahnbein
Diagnose der Kahnbein-Fraktur (Kahnbein-Bruch)
Welche Symptome verursacht ein   Kahnbein-Bruch?
Manchmal spürt der Verletzte beim Unfall im Daumen ein "Knacken" und hat ein Gefühl im Handgelenk sei etwas zerbrochen.

In vielen Fällen schwillt wenige Stunden nach dem Unfall das Handgelenk an und schmerzt. Manchmal sieht man einige Stunden nach der Verletzung   einen Bluterguss (Hämatom) am Handgelenk. Beim Zufassen mit dem Daumen werden die Schmerzen stärker. Ebenso bei Belastung des Handgelenkes.

Die Skala der Schmerz-Intensität reicht von ganz wenig Schmerz   und nahezu fehlender Einschränkung der Belastbarkeit im Handgelenk bis zu sehr starkem Schmerz und nahezu Gebrauchsunfähigkeit des Handgelenkes.

Kann man selbst die Diagnose Kahnbeinbruch (Kahnbein-Fraktur)   stellen?
Nein! Beim typischen Kahnbeinbruch kann man durch Druck auf das speichenseitige Handgelenksregion zwar einen starken Druckschmerz auslösen.
Ein Tipp zur Selbst-Diagnose eines Kahnbein-Bruches: Besonders beim Abspreizen des Daumens sieht man an der Daumenwurzel eine kleine Vertiefung. (In der Abb. als schwarze Linie gezeichnet).
Diese Vertiefung nennt der Arzt die Tabatiere. Unter der Tabatiere liegt das Kahnbein. Ein starker Druckschmerz in diesem   Bereich - nach einem Sturz auf die Hand - ist verdächtig auf eine Kahnbein-Fraktur.

Dieser Druckschmerz ist ein Hinweis auf einen Kahnbeinbruch, aber noch kein sicherer Beleg. Solche Symptome entstehen auch bei einem Speichen-Bruch (Radius-Fraktur), einem Riss des Bandes zwischen Kahnbein und Mondbein (S-L-Band) oder bei einer schweren Verstauchung.

Ist eine Röntgen-Aufnahme zur Sicherung der Diagnose Kahnbein-Fraktur also unbedingt erforderlich?
Ja. Nur im Röntgenbild (oder MRT oder Computer-Tomographie) kann ein Kahnbeinbruch sicher festgestellt werden!

Die Abb. zeigt eine typische Situation:
Das Röntgenbild am Tag nach dem Sturz lässt die Kahnbein-Fraktur erkennen. Die Frakturlinie (Pfeile) im Kahnbein ist jedoch nicht gerade auffallend.

Nachdrücklich muss jedoch betont werden, dass ein fehlender Nachweis einer Kahnbein-Fraktur in einem Röntgenbild, das wenige Tage nach einem Unfall angefertigt wurde, einen Kahnbeinbruch nicht sicher auszuschließen vermag.
Wie sollte sich der Arzt denn verhalten,   wenn im Röntgenbild des Handgelenkes eine Kahnbein-Fraktur nicht   sicher zu erkennen ist?
Besteht ein gut begründeter Verdacht auf einen Kahnbein-Bruch -   z.B. starker Schmerz, ausgeprägte Schwellung, Druckschmerz über dem   Kahnbein, heftiger Sturz - so kann der Arzt entweder ein CT   (Computer-Tomographie) des Handgelenkes veranlassen oder aber er   stellt das Handgelenk für circa 10-14 Tage in Gipsschiene ruhig und    führt danach eine erneute Röntgenaufnahme durch. Im Falle eines   Kahnbein-Bruches ist dieser nach rund 14 in aller Regel auch auf   einer konventionellen Röntgenaufnahme sichtbar.
Warum keine Computer-Tomographie als Sofortmaßnahme?
Die Computertomographie hat eine wesentlich höhere Strahlenbelastung als herkömmliche Röntgenaufnahmen des Handgelenkes und natürlich erst recht als ein frei von Röntgenstrahlen hergestelltes MRT. Die verschiedenen bildgebenden Verfahren haben alle ihre Vor- und Nachteile, die im Einzelfall gegeneinander abzuwägen sind.
Das CT (Computer-Tomographie) des Kahnbeines eignet sich auch ganz hervorragend zur Verlaufskontrolle schlecht heilender Kahnbein-Frakturen.

So zeigt die Abb. eine große Lücke im Kahnbein. Die Ausheilung des Bruches ist hier trotz 3 monatiger Ruhigstellung noch nicht erreicht.

Warum dann keine Kernspin-Tomographie (MRT)?
Die CT-Aufnahme (Computer-Tomographie) ist das mit Abstand beste Verfahren das Kahnbein in allen Schichten darzustellen und eine Kahnbein-Fraktur sicher zu diagnostizieren oder auszuschließen. Die MRT-Aufnahme des Handgelenkes (Kernspin) vermag spezielle Fragen zu beantworten.
Das MRT ist besonders wertvoll am Kahnbein bei Kahnbein-Frakturen mit einem kleine Bruchstück (kleines proximales Fragment).

In diesem kleinen Bruchstück kann die Durchblutung des Knochens als Folge des Unfalls fehlen. Dies hat für die Wahl eines Operationsverfahrens große Bedeutung!

Die Abb. zeigt eine im MRT dargestellte normale Situation am Kahnbein. (Alle Knochen der Handwurzel sind gut durchblutet.
Wie soll man sich im Falle eines   Verdachtes auf einen Kahnbein-Bruch verhalten?
Suchen Sie unbedingt einen in der Handchirurgie versierten Arzt   auf. Tun Sie dies bitte in den ersten Tagen nach dem Unfall. Ein   Übersehen oder zu spätes Behandeln des Kahnbein-Bruchs   (Kahnbein-Fraktur)  kann   erhebliche   Nachteile für Sie haben.
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