Finger Fraktur - Handerkrankungen

Handerkrankungen
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Finger Fraktur

Fraktur (Bruch) am Handskelett
Finger-Fraktur (Knochenbrüche am Finger)
Frakturen an den Fingern (Fingerbrüche) können zu ganz erheblichen Funktions-Störungen und lang dauernden Beschwerden führen. In dieser Patienten-Information sollen die Grundzüge der Diagnose, der konservativen und operativen Knochenbruchbehandlung verständlich erläutert werden.
Die hier gemachten Ausführungen zu Finger-Frakturen können aber nicht das individuelle Gespräch mit dem behandelnden Arzt ersetzen.

Was ist das besondere an einer Finger-Fraktur?
Eigentlich ist bei einer Finger-Fraktur "nur" ein kleiner Knochen gebrochen und dies dürfte ja nicht besonders belastend sein!
Röntgenbild Grundglied_Fraktur
Bei einem Knochen-Bruch am Finger frakturiert in der Tat "nur" ein relativ kleiner Knochen.
Die Abb. zeigt beispielhaft einen verschobenen Knochenbruch am Grundglied.

Verglichen mit einer Fraktur eines großen Bein- oder Armknochen verliert der Körper beim Bruch eines Fingerknochens - anders als bei Brüchen großer Knochen - nur wenig Blut.

Der Allgemeinzustand des Verletzten ist - nach Abklingen der akuten Schmerzphase - kaum beinträchtig und die intuitive Vorstellung:

  • gebrochen ist nur ein kleiner Knochen,
  • dem Verletzten geht es gut,

kann sehr leicht zu einer fatalen Unterschätzung einer Finger-Fraktur führen.
Fraktur_Kleinfinger Bild
Betrachten Sie einmal die Abb. links:
Sie zeigt die Funktion der Hand beim Umgreifen eines Gegenstandes. Es fällt sofort auf, dass der Kleinfinger sich kaum bewegt und auch der Ringfinger sich nicht richtig um den Gegenstand schließt.

Diese Aufnahme entstand rund 1 Jahr nach "nur" einer Fraktur am Kleinfinger-Mittelglied.
Drehfehler am Mittelfinger
Auch die zweite Aufnahme wurde rund ein 1 Jahr nach der Verletzung von "nur" einem Mittelfinger-Grundgliedbruch angefertigt:
Bitte beachten Sie, wie bei versuchtem Umgreifen eine Gegenstandes der Mittelfinger über den Ringfinger überlappt.

Wie kann den nach einem einfachen Kleinfinger- oder Mittelfinger-Bruch eine solche Funktions-Störung zustande kommen?
Die Frage berührt das zentrale Problem aller Handfrakturen - ganz besonders aber - der Frakturen an den Finger:

Ein jeder Knochenbruch (Fraktur) heilt besonders dann gut aus, wenn man den gebrochen Knochen lange und exakt ruhigstellt
Die Hand - und hier besonders die Finger - benötigen ständig Bewegung. Ein auch nur wenige Tage ruhig gestellter Finger verliert bereits seine Geschmeidigkeit und braucht meist Tage, um die zuvor selbstverständliche Geschmeidigkeit wieder zu erreichen!

Diese zwei Fakten führen dazu, dass der Verletzte und der Arzt zwei völlig gegensätzliche Notwendigkeiten in Einklang bringen müssen. Der frakturierte Finger-Knochen benötigt Ruhe zu Heilung; der frakturierte Finger benötigt Bewegung um nicht einzusteifen.
Wie soll sich ein Verletzter in einer solchen für ihn schwierigen Situation zurechtfinden?
Zunächst soll der Verletzte die Finger-Fraktur sehr ernst nehmen und die hiermit verbunden Gefahr einer gravierenden Einschränkung der Handfunktion früh realisieren.

Bei einer Finger-Fraktur gibt es im Prinzip zwei Behandlungswege:

  • konservative Therapie (d.h. Behandlung ohne Operation)
  • operative Behandlung
Platte Grundgliedfraktur
Die Abb. links zeigt als Beispiel die Operation einer Grundglied-Fraktur am Finger mittels Platte und Schrauben.
Eine solche operative Knochenbruch-Behandlung wird in der Medizin Osteosynthese genannt.

Sowohl die konservative als auch die operative Behandlung der Finger-Frakturen haben ihre besonderen vor- aber auch Nachteile. Ich kann einem Verletzten mit einem Fingerbruch nur nachdrücklich empfehlen, mit dieser Verletzung einen Arzt (Unfall-Chirurgen, Handchirurgen) zu konsultieren, der über eine umfassende Erfahrung in der konservativen und operativen Therapie von Finger-Frakturen verfügt.

Hier sollten Sie individuell abwägen, welche Behandlungsweise der Finger-Fraktur in ihrem Einzelfall optimal ist. Die auf den folgenden Seiten gemachten Ausführungen setzen Sie in die Lage, die richtigen Fragen zu stellen und entsprechende Abwägungen zu treffen.
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