Verletzung Nerv: Operation - Handerkrankungen

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Verletzung Nerv: Operation

Verletzungen der Nerven an der Hand und Arm
Operation eines verletzten Nerven
Sofortige Wiederherstellung des Nerven an Hand oder Arm

Kann jeder Chirurg im Falle einer frischen Nervenverletzung den Nerv wiederherstellen?
Nervennaht
Nein! Die operative Wiederherstellung eines verletzten Nerven an Hand oder Arm ist ein sehr komplizierter, mikrochirurgischer Eingriff, der neben der persönlichen Erfahrung des behandelnden Arztes auch zwingend eine relativ aufwendige Einrichtung, wie mikrochirurgisches Instrumentarium und Operationsmikroskop voraussetzt.  

Das Bild zeigt eine solche Nervennaht, die durch ein Operationsmikroskop aufgenommen wurde.

Die hier auf den Bildern gut sichtbaren Fäden sind in Wirklichkeit weitaus dünner, als ein menschliches Haar.
Welcher Arzt sollte denn im Falle einer Nervenverletzung an der Hand oder am Arm die Versorgung durchführen?
Im Regelfall wird der Verletzte zumeist das nächstgelegene Krankenhaus aufsuchen. Wenn dort die Möglichkeit einer speziellen, handchirurgischen Versorgung nicht vorhanden ist, kann die Wunde erst versorgt (an der Oberfläche zugenäht werden) und der Verletzte dann in eine spezielle Einrichtung verlegt werden.
verpixeltes Bild einer OP-Wunde
Woran kann man den Erfolg einer Nervennaht beurteilen ?
Als Betroffener können Sie den Erfolg einer Nervennaht bereits nach wenigen Monaten gut beobachten: Wenige Wochen nach der Verletzung entsteht auch bei einem genähten Nerven an der Verletzungsstelle ein elektrisierender Schmerz (sog. Neurom-Schmerz).

Wenn Sie die Verletzungsstelle nun leicht in körperferner Richtung beklopfen, so merken Sie allmählich, wie dieser elektrisierende Schmerz auch entlang der wiederhergestellten Nervenbahn in körperferner Richtung wandert. Dies ist ein indirektes Zeichen dafür, dass die Nervenfasern in die Körper-Peripherie wieder auswachsen.
Kann der Verletzte etwas tun, um dies zu beschleunigen?
Der Verletzte kann hier wenig tun: wohl aber der operierende Arzt:

So verbessert eine gleichzeitige Naht des Nerven und der Blutgefäße die Regeneration des Nerven. Technisch ist eine Rekonstruktion des Blutgefäßes mikrochirurgisch möglich. (Abb.) aber technisch nicht einfach!

Für den Verletzten ist es wichtig, dass die vom Arzt vorgenommene Ruhigstellung und spätere Bewegungstherapie konsequent eingehalten wird.

Die Länge der Ruhigstellung und auch die sich daran anschließende Therapie ist von Nerv zu Nerv höchst unterschiedlich, so dass ich sie hier nicht im einzelnen erwähnen kann.
Ein zweiter Aspekt ist an dieser Stelle ebenfalls ungemein wichtig. Hat eine Nervenverletzung zu einem größeren Gefühlsausfall an der Hand geführt, so besteht in diesem Bereich eine hohe Verletzungsgefahr.

Da sich auch kleinere Verletzungen bei Verlust des Hautgefühls leicht infizieren, kann es hier zu weiteren schwerwiegenden Sekundärfolgen nach einer Nervenverletzung kommen.

Ich selbst habe einen Fingerverlust bei einem sechzehnjährigen Jungen beobachtet, der sich nach einer Nervenverletzung eine tiefe Verbrennung an einer Zigarette zugezogen hatte, die sich dann (schmerzlos) schwer infizierte.
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