Operation - Handerkrankungen

Handerkrankungen
Menü
Direkt zum Seiteninhalt

Operation

Enchondrom an der Hand Zyste im Knochen die zu Brüchen führen kann
Operation eines Enchondroms (Knorpel-Tumors)
Was wird bei der Enchondrom-Operation gemacht?
Prinzipiell wird bei der jeder Operation eines gutartigen Knochentumors, der im Knochen liegt, wie folgt vorgegangen:
Operation Enchondrom Finger
Der Knochen im Tumorgebiet wird zunächst durch einen Schnitt durch die Haut und durch die  über dem Knochen liegenden Strukturen dargestellt.

Die Abb. links zeigt ein großes Enchondrom am Finger, dass durch eine Operation freigelegt wurde.
Was wird dann gemacht?
Enchondrom aus Fingerknochen OP-Bild
Dann wird die äußere Schicht des Knochens über dem Tumor eröffnet, durch diesen Zugang im Knochen wird dann der eigentliche Tumor operativ ausgeräumt.

Hier gibt es für den Handchirurgen einige spezielle Werkzeuge, die diese Tumorausräumung erleichtern.

Am Ende der Tumorausräumung wird die Knochenhöhle noch einmal wiederholt ausgespült, um auch die letzten  Reste des Tumors zu entfernen.
Die Abb. zeigt eine Knochenhöhle an der Hand aus der das Enchondrom entfernt wurde.
Muss die Knochenhöhle, die nach der Entfernung des Enchondroms entsteht, durch anderes Knochen-Gewebe aufgefüllt werden?
Beckenkamm_Knochen
In der Vergangenheit haben wir Ärzte dies standardmäßig durchgeführt. Nach einer Entfernung eines Enchondroms (z.B. in der Hand) wurde anderes Knochengewebe, sei es aus der Speiche oder sei es aus dem Beckenkamm, routinemäßig entnommen und mit diesem Gewebe wurde die Knochenhöhle, die nach der Tumorentfernung entstand, aufgefüllt.
Die Abb. links zeigt ein Knochenstück, das dem Beckenkamm entnommen wurde und geeignet ist eine Enchondrom-Höhle in einem Knochen aufzufüllen.

In jüngerer Zeit haben eine Vielzahl wissenschaftlicher Untersuchungen gezeigt, dass in vielen Fällen der Körper in der Lage ist, ohne Verpflanzung vom Knochengewebe einer anderen Stelle den großen Hohlraum eigenständig aufzufüllen.
Ich führe daher heute nur noch dann Knochenverpflanzungen (z.B. vom Beckenkamm) durch, wenn das Enchondrom den Knochen des Fingers oder der Mittelhand bereits extrem geschädigt hat und der verbliebene Knochen nach Ausräumung des Enchondroms nicht mehr stabil ist.
Gibt es auch andere Möglichkeiten, die Enchondromhöhle auszufüllen?
Enchondrom_OP_Röntgenbild
Ja! Seit jetzt über 10 Jahren gibt es Endobon® zum Auffüllen von Knochenhöhlen, die nach Entfernung eines Tumor entstehen. Endobon® ist eine Hydroxyl-Appatitkeramik in die sich neu bildender Knochen einwachsen kann.

Anschaulich können Sie sich vorstellen, dass bei Anwendung von Endobon® der Knochen mit extrem porösen Material aufgefüllt wird. In die Hohlräume des Endobons® wachsen Knochenzellen ein und können dort optimal neuen Knochen bilden. Entlang des Porensystem entsteht auf diese Weise neuer Knochen und der ehemals von dem Enchondrom befallen Knochen wird immer stabiler.
Die Abb. zeigt ein eine Enchondromhöhle im Mittelglied, die mit Endobon aufgefüllt wurde. Das Endobon ist gut als weißer Bereich im Knochen zu erkennen.

Ich persönlich verwende das Endobon® regelmäßig nach der operativen Ausräumung des Enchondroms. Dies verkürzt die Narkosezeit deutlich und belastet auch den Patienten wesentlich weniger als die (zusätzliche) Knochenentfernung aus der Speiche oder gar dem Becken!

Was wird gegen Ende der Operation eines Enchondroms gemacht?
Die operative Entfernung des Enchondroms (Knorpeltumors an der Hand oder am Unterarm wird dann mit Anlage eines Verband abgeschlossen. Je nach Situation am Knochen muss auch eine Ruhigstellung in einer Gipsschiene vorgenommen werden!
Ist die Operation eines Enchondroms (Knorpel-Tumors) dringlich?
Sicherlich ist nach der gestellten Diagnose eines Enchondroms keine Panik oder Hektik vonnöten.

Eine schnelle Notwendigkeit der Enchondrom-Entfernung  ergibt sich bei sehr schnell wachsenden Tumoren, die sich durch Beschwerden oder eine stärkere Schwellung bemerkbar machen. Hier sollte aufgrund der – wenn auch kleinen – Gefahr einer bösartigen Entartung möglichst bald operativ vorgegangen werden.

Eine weitere Dringlichkeit besteht dann, wenn die Knochenhöhle bereits extrem ausgedünnt ist und die Gefahr einer Spontanfraktur besteht.  Alle übrigen Enchondrome können wohl geplant operativ angegangen werden.
Zurück zum Seiteninhalt