Diagnose
Enchondrom an der Hand Zyste im Knochen die zu Brüchen führen kann
Diagnose des Enchondroms (Knorpel-Tumors)
Wie stellt der Arzt fest, dass ein
Enchondrom (gutartiger Knorpel-Tumor) vorliegt?
Enchondrom am Daumen Röntgenbild
Eine einfache Untersuchung mittels
Tasten der verdächtigen Stelle an der Hand reicht nicht aus. Beim
Tasten ist lediglich ein lokaler Druckschmerz auszulösen und
manchmal eine Schwellung zu tasten.
Das in der Abb. links gezeigte
Enchondrom (Knorpel-Tumor) im Endglied des Daumens war bei
Tastuntersuchung als Verdickung im Endglied des Daumens auffällig.
Der Patienten spürte beim festen Greifen mit dem Daumen einen über
Monate langsam zunehmenden Schmerz.
Eine Röntgenuntersuchung ist bei allen
(bleibenden) Schwellungen an der Hand unbekannter Ursache
notwendig!
Kann man aufgrund des Röntgenbildes
die Diagnose eines Enchondroms mit Sicherheit stellen?
aneurysmatische Knochenzyste Röntgenbild
Leider ist eine absolut sichere Diagnose allein aufgrund des
Röntgenbildes nicht möglich. Das Röntgenbild zeigt zwar im typischen
Fall eines Enchondroms sehr charakteristische Veränderungen:
Dennoch muss jeder Betroffene
wissen, dass auch eine Vielzahl anderer Tumore, die im Inneren eines
Knochens vorkommen können, ein ähnliches Röntgenbild verursachen
können!
Die Abb. zeigt eine große
Knochen-Zyste in einem Mittelhand-Knochen bei einem Kind.
Bei vordergründiger Betrachtung findet
man hier Gemeinsamkeiten mit einem Enchondrom an der Mittelhand.
Nach operativer Entfernung des Knochen-Tumors zeigte die
feingewegliche Untersuchung eine völlig anderen Tumor: hier eine
sogn. aneurysmatische Knochen-Zyste.
Eine letzte Sicherheit in der Diagnose
Enchondrom vermag nur die feingewebliche (histologische) Untersuchung des Tumorgewebes zu
geben.
Eine solche histologische Untersuchung wird bei jeder Enchondrom-Entfernung
routinemäßig veranlasst. Nur diese histologische Untersuchung ist
letzte Bestätigung der Diagnose und vermag eine Bösartigkeit
auszuschließen.
Kann die Kernspin-Tomografie letzte
Sicherheit in der Diagnose-Stellung eines Enchondroms leisten?
Da Enchondrome ganz überwiegend aus einem
bestimmten Knorpeltyp - dem hyalinen Knorpel - bestehen, können sie
auf einem MRT (Kernspin T2 Gewichtung) als helle Schichten gut
erkannt werden. Die MRT Aufnahme ist bei schwieriger Lokalisation -
z. B. in der Nähe eines Gelenkes - sehr gut geeignet, die Ausdehnung
des Tumors zu erkennen.
Tumor an der Speiche MRT
Hier ist das MRT für den operierenden
Arzt eine gute Hilfe bei der Operations-Planung.
Wie schon oben
gesagt: Letzte Sicherheit liefert aber nur die feingewebliche
(histologische) Untersuchung.
Die Abb. links zeigt einen Tumor im
Unterarm (Speiche), der im MRT durchaus einem Enchondrom ähnlich
sieht. Die feingewebliche Untersuchung ließ im gezeigten Fall jedoch
einen ganz anderen Tumor erkennen.
Welchen Wert hat die
Knochen-Szintigrafie bei der Diagnose eines Enchondroms?
Knochen Szintigrafie
Bei der Knochen-Szintigrafie (auch
Skelett-Szintigrafie genannt) wird ein radioaktiver Stoff gespritzt:
Dieser Stoff reichert sich in Knochenabschnitte an, die vermehrt
durchblutet sind.
Die Abb. zeigt das Prinzip einer
Knochen-Szintigrafie: Das gesamte Skelett wird dargestellt.
Tumor-Veränderungen fallen meist als Bezirke starker Einlagerung des
radioaktiven Stoffes auf.
Leidet ein Patient unter vielen Enchondromen, so
kann man mit der Knochen-Szintigrafie Enchondrome entdecken, die bis
dato noch nicht durch Symptome aufgefallen sind.
Für ein einzelnes Enchondrom an der
Hand ist diese Methode jedoch wegen der Strahlenbelastung
problematisch!