KarpaltunnelSyndrom (KTS) - Handerkrankungen

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KarpaltunnelSyndrom (KTS)

Karpaltunnelsyndrom
Karpaltunnel-Syndrom (KTS,CTS) eine Einführung:
Was ist ein Karpaltunnelsyndrom?
Hierunter versteht man eine Druckschädigung  ("Nerveneinklemmung") an der Hand. Betroffen von dieser Druckschädigung ist der Nervus medianus (in der Abb. unten gelb gezeichnet und zwischen den beiden schwarzen Pfeilen gelegen)
In Höhe des Handgelenkes spannt sich zwischen Daumen- und Kleinfingerballen ein breites Band aus. (Pfeile)

Dieses Band ist das Dach eines Kanals. Dieser Kanal wird Karpalkanal oder Karpaltunnel genannt.

Der Karpaltunnel enthält einen wichtigen Handnerven - den Nervus medianus. (in der Grafik gelb gezeichnet zwischen den schwarzen Pfeilen)

Bei einem Karpaltunnel-Syndrom (KTS) ist dieser Kanal zu eng und es wird auf den Nerven (Nervus medianus = Mittelhandnerv) Druck ausgeübt.
Was ist der Karpaltunnel oder der Karpalkanal?
Der Karpaltunnel ist eine tunnelartige Röhre, die sich in der Tiefe zwischen der Daumenballenmuskulatur und der Kleinfingerballenmuskulatur befindet.

Der Karpaltunnel wird auch Karpalkanal genannt!

Die Abb. zeigt das Dach des Karpaltunnels wie es bei einer Operation gesehen wird. Die Klemme befindet sich im Karpalkanal gerade unter dem Dach (Retinakulum flexorum)
Was geschieht durch den Nervendruck?
Der eingeklemmte Nerv schmerzt. Für dieses Krankheitsbild ist typisch, dass die Schmerzen besonders Nachts sehr stark sind. Schreitet das Krankheitsbild weiter fort, so entsteht ein dauerndes taubes Gefühl, dass besonders den Daumen, Zeige- und Mittelfinger betrifft.

Besteht die Erkrankung viele Jahre, so kann es auch zu einem Schwund der Daumenballenmuskeln kommen. Der Daumen kann dann nicht mehr kraftvoll den Fingern gegenübergestellt werden.

Die Abb. zeigt das Operations-Foto eines fortgeschrittenen Karpaltunnel-Syndroms. Hier kann man mit bloßem Auge die hochgradige Veränderung auch am Nervus medianus erkennen.

Die blauen Pfeile zeigen den Nerv (Mittelhand-Nerv) mit normalem Durchmesser. Der rote Pfeil zeigt die sanduhrförmige Einengung am Nervus medianus.
Wie entsteht ein Karpaltunnel-Syndrom?
Man kann hier 2 prinzipielle Gründe unterscheiden:
  • 1. Einengungen des Karpalkanal: (z.B. infolge von Knochenbrüchen)
  • 2. Krankhaft vermehrter Rauminhalt im Karpalkanal: z.B. durch Tumore infolge von Ablagerung bei Nierenerkrankungen (Amyloid bei Dialyse-Patienten

Allerdings machen diese bekannten Ursachen nur den kleineren Teil der vorkommenden Fälle aus.
Meist lässt sich die Ursache der Erkrankung nicht feststellen !

Was löst die Erkrankung denn aus?
Auslöser für die Schmerzen, das Taube Gefühl ist eine Volumenzunahme im Karpal-Kanal.
Der erhöhte Bedarf an Raum im Karpaltunnel wird meist verursacht durch Wucherungen der Sehnenscheiden im Karpaltunnel. (Die in dem Karpal-Kanal liegenden Beugesehen haben alle eine feine Hülle, die man umgangssprachlich Sehnenscheide nennt. Diese Sehnenscheiden können beträchtlich wuchern und verursachen dabei einen erhöhten Druck im Karpal-Kanal.)
Wer ist vorzugsweise von einem Karpaltunnelsyndrom betroffen?
Besonders häufig erkranken Frauen um und nach den sogn. "Wechseljahren". Das Karpaltunnelsyndrom ist mit einer Häufigkeit (Inzidenz) von 1 % das häufigste Nerven-Engpasssyndrom.
Auch Männer können erkranken. In vielen Handchirurgischen Abteilungen beträgt das Verhältnis von an einem Karpaltunnelsyndrom erkrankten Frauen zu Männern etwa 5 : 1. Bei Kindern kommt die Krankheit nur als Rarität vor.

Was ist ein KTS?
Von Ärzten aber auch von Betroffenen wird der Begriff Karpaltunnel-Syndrom häufig durch die Abkürzung KTS (für Karpal-Tunnel-Syndrom) oder auch CTS (Carpal-Tunnel-Syndrom) bezeichnet. Seltener wird auch die Abkürzung KTKS (Karpal-Tunnel-Kompressions-Syndrom) verwendet.
Kommt das Karpaltunnel-Syndrom auch an beiden Händen vor?
Ja. Die ist eher die Regel als die Ausnahme. Die Häufigkeit eines Karpaltunnel-Syndrom beidseits beträgt circa 80%. Davon sind etwa 50% der Fälle an beiden Händen operationsbedürftig!
Hinweis zur Anatomie der Karpal-Tunnel-Syndroms:
Die Abb. zeigt für besonders Interessierte eine Querschnitt durch den Karpal-Tunnel dar. (Kernspin-Tomografie)

Stellen Sie sich anschaulich die Hand in Höhe der Daumenballens durchgeschnitten vor.

Man erkennt sehr gut die auf Seite des Handrückens und an den Seiten gelegenen Handwurzel-Knochen . Der Karpal-Tunnel ist hier mit roten Pfeilen umrandet.
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