Diagnose Kubitaltunnel-Syndrom - Handerkrankungen

Handerkrankungen
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Diagnose Kubitaltunnel-Syndrom

Sulcus Ulnaris Druckschädignung des Nervus ulnaris (Ellennerv)
Diagnose des Ellenrinnen-Syndrom
Welche Symptome sollten einen Patienten an eine Schädigung des Ellennerven in der Ellenrinne (Suclus ulnaris Syndrom) denken lassen? (Kubital-Tunnel-Syndroms)
Ulnarisnerv Verlauf Zeichnung
Patienten, die ein "Kribbeln", eine "Ameisenlaufen" eine "Taubheit" an Ring- und Kleinfinger der Hand verspüren, haben häufig eine Sulcus ulnaris Syndrom (Ellenrinnen-Syndrom)

Die Grafik links zeigt Zone veränderter Sensibilität an der beuge- und streckseitigen Hand, wenn der Ellennerv (Nervus ulnaris) im Bereich der Ellenbogens komprimiert (durch Druck geschädigt) wird.
Welche weiteren Besonderheiten führen zur genauen Diagnose?
Bereits der Patient kann hier recht zuverlässig bei sich selbst die Diagnose stellen:
Typisch für eine Sulcus ulnaris Sydrom (Kubital-Tunnel-Syndroms) ist: Gerade zu Beginn der Erkrankung treten die Beschwerden und Gefühlsstörungen nur auf, wenn der Ellenbogen auf eine (harte) Unterlage aufgelegt wird, oder wenn der Ellenbogen maximal gebeugt oder gestreckt wird.
Druckpunkt Nervus Ulnarus
Die Beschwerden kann man als Patient auch bei sich selbst auslösen, wenn man die Ellenrinne mit den Fingern der anderen Hand drückt.

Neben einem lokalen Schmerz in der Ellenrinne werden dabei auch öfters ein Kribbeln in Ring- und Kleinfinger verspürt.

Im frühen Stadium der Erkrankung sind dies oft die einzigen Symptome!
Die Abb. zeigt eine typische Druckstelle am inneren Ellenbogen. Bei Druck-Schädigung des Ellennerven (Nervus ulnaris) führt ein Fingerdruck zu Beschwerden an der Druckstelle und manchmal auch zu Miss-Empfindungen, die bis in Ring- und Kleinfinger reichen.
Kann die Schädigung des Ellennerven (Nervus ulnaris) auch zu Lähmungen führen?
Nervus_Ulnaris_Hand
Der Nervus ulnaris versorgt eine Vielzahl kleiner Muskeln, die sich zwischen den Mittelhandknochen befinden.

Bei einer schweren Schädigung des Nervus ulnaris (Ellennerven) sind diese Muskeln gelähmt. Besteht die Krankheit (oder Verletzungs-Folge) länger, so verschmächtigen (atrophieren) diese kleinen Handmuskeln. Die Finger werden dann in den Grundgelenken überstreckt und können in den Mittelgelenken nicht mehr voll gestreckt werden. Eine sogn. Krallenhand entsteht.

Die Abb. links zeigt im Seitenvergleich eine solche Krallen-Hand. (rote Pfeile)
Die Abb. unten zeigt wie man das Froment-Zeichen prüft.
Froment_Zeichen_an_der_Hand
Der Kranke soll einen schmalen Gegenstand zwischen Daumen und 2. Mittelhand einklemmen. Ein Gesunder kann bei gestrecktem Daumen-Endgelenk tun.

Ein Patient mit Schwäche oder gar Lähmung des Nervus ulnaris kann - aufgrund der gelähmten Muskulatur zwischen Daumen und 2. Strahl - nur mit Hilfe des gebeugten Endgelenkes durchführen.
Können auch andere Erkrankungen zu ähnlichen Symptomen führen?
Zeichnung_Guyon_Kanal
Ja!   Der Nervus ulnaris (Ellennerv) verläuft an der Hand durch einen enge   Kanal (Guyon-Kanal)   auch dort kann der Nerv unter Druck geraten. (Guyon-Logen-Syndrom)   Die Symptome sind ähnlich.

Aber es fehlen dabei die Sensibilitäts-Minderungen am Streckseite   (Rückseite) der ellenseitigen Hand.

Die Abb. links (roter Peil) zeigt den Nervus ulnaris (Ellennerv)   wie er am Kleinfinger-Ballen durch den Guyon-Kanal verläuft.
Taubheitsgefühle am Ring- und Kleinfinger können aber auch durch Erkrankungen an der unteren Halswirbelsäule entstehen.
Warum kann beim Sulcus ulnaris Syndrom eine sonografische Untersuchung des Ellenbogens sinnvoll sein?
Eine sonografische Untersuchung lässt Veränderungen (z.B. Verdickungen) im Nerven erkennen. Auch kleine schwer tastbare Tumore können bei dieser Untersuchung früh erkannt werden
Warum ist beim Sulcus ulnaris Syndrom eine neurologische Untersuchung mit ENG und EMG notwendig?
Die Diagnose eines Ellenrinnen-Syndroms (Sulcus ulnaris) Syndroms wird zunächst durch eine einfach Untersuchung der Hand und des Unterarmes gestellt.
Die typischen Funktionsausfälle Minderung des Hautgefühls an Ring- und Kleinfinger und eventuell die Lähmungen der vom Nervus ulnaris versorgten Handmuskeln führen zur Diagnosestellung.

Die neurologisch apparative Untersuchung (ENG und EMG) ist zwar recht aufwendig; aber sie ist gerade wenn eine Operation erwogen wird, notwendig, um andere neurologische Störungen abzugrenzen. Mit Hilfe dieser Untersuchung kann man sicher unterscheiden, wo der Nervus ulnaris geschädigt ist. (Halswirbelsäule, Ellenbogen oder Hand)

Die Untersuchung mittels ENG und EMG ist auch sinnvoll, um eine objektive Verlaufskontrolle bei konservativer oder nach operativer Behandlung zu haben.
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