Operations-Risiko - Handerkrankungen

Handerkrankungen
Menü
Direkt zum Seiteninhalt

Operations-Risiko

Ganglion (Überbein) am Handgelenk Prallelastische Schwellungam Handgelenk
Operations-Risiko bei der Operation eines Überbeines (Ganglions) am Handgelenk
Welche Risiken müssen bei der Operation eine Handgelenks-Überbeines in Kauf genommen werden?
im Folgenden sind auf dieser Seite exemplarisch (nicht vollständig) einige wichtige Komplikationen und Probleme im Zusammenhang mit der Operation eines Ganglions am Handgelenk geschildert:

Dystrophie-Risiko (Sudecksche Krankheit, CRPS):
Sudeck an der Hand
Selten kommt es nach der operativen Entfernung oder auch der Punktion eines Handgelenks-Ganglions zu schwerwiegenden Bewegungsstörungen an der ganzen Hand, begleitet von Schwellungen und erheblichen Entkalkungen der Handknochen. (CRPS, Sudeck'sche Dystrohie, Algodystrophie).  
Typisch ist im fortgeschrittenen Stadium eine fleckförmig Entkalkung der Handknochen.

Die Abb. links zeigt eine Sudeck'sche Dystrohie (CRPS) mit starker Schwellung des Handrückens.

Besonders gefährdet sind im Hinblick auf die Entstehung eine Sudeck'schen Krankheit Patienten, bei denen in der Nachbehandlung länger andauernde starke Schmerzen entstehen. Oft haben Patienten in diesem Zeitraum, das Gefühl der Verband sei zu eng.

Generell kann eine Sudeck'sche Krankheit nach jedweder Operation (oder Verletzung) an der Hand auftreten!  Auch bei sogn. kleiner Operationen wie der Entfernung eines Überbeines!

Da die Ursache der Sudeck'sche Krankheit (CRPS) nicht bekannt ist, vermag kein Arzt dieses Operations-Risiko wirklich sicher zu vermeiden!

Infektion, Störung der Wundheilung:

Oberflächlich in den Weichteilen gelegene Infekte oder Störungen der Wundheilung lassen sich meist durch relativ einfach Maßnahmen wie das vorzeitige Entfernen von Hautfäden, Gabe von Antibiotika usw. gut behandeln.

Ein frühes Handeln bei der ersten Rötung verhindert meist das Fortschreiten der Infektion in die Tiefe des Handgelenkes.

Tiefe Infektion - die bis in das Handgelenk reichen können - sind zwar sehr selten aber auch sehr problematisch. Nachoperationen und dauerhaft verbleibende Bewegungs-Störungen können hieraus resultieren.
Wie erkannt man als Betroffener eine Störung der Wundheilung?
Die operationsbedingten Schmerzen nach der Entfernung eines Überbeines,  lassen meist innerhalb wenige Tagen nach der Operation deutlich nach.

Die Beweglichkeit der Finger und des Daumens wird besser und die Nachtruhe wird nicht mehr allzu sehr durch Schmerzen im Operations-Gebiet gestört.
Kommt es jedoch nach einigen Tagen der Besserung zu erneut auftretenden Schmerzen und wird zusätzlich die Beweglichkeit der Finger und des Daumens oder auch in der ganzen Hand wieder schlechter, so sollte die Wunde von einem erfahren Handchirurgen, Orthopäden oder Unfallchirurgen inspiziert werden.  (Am besten kann die Wunde der Arzt beurteilen, der die Operation vorgenommen hat!)

Besonders wenn die Wunde sich rötet und anschwillt, oder wenn der neu aufgeflammte Schmerz pochenden ist , muss die Möglichkeit eines Infektes erwogen werden.

Sollte sich dieser Verdacht auf eine tiefe Infektion erhärten, so muss die Wunde unverzüglich eröffnet werden. Eine Nachoperation sollte in einen solchen Fall nicht verzögert werden.

Störung der Beweglichkeit am Handgelenk:

Die Operationen eines Handgelenks- Ganglions macht   keine  oder allenfalls eine kurzfristige Ruhigstellung des Handgelenkes erforderlich.
Eine eigentätige frühe Bewegung der Finger und des Daumen-Endgelenkes (ohne Belastung!) mindert die Gefahr, das es zu einer wesentlichen Einschränkung der Handgelenks- oder Fingerbeweglichkeit kommt.

Der Verband wird von einem erfahrenen Arzt nach der Operation so angelegt werden, dass eigentätige Bewegungen möglich sind.

Dennoch kann nach jedweder operativen Behandlung an der Hand - infolge der Beschwerden und der Schwellung - eine geminderte Beweglichkeit dauerhaft verbleiben!  Nach der Entfernung eines Überbeines findet man öfters eine Minderung der Beweglichkeit des Handgelenkes in Beuge-Richtung.

Verletzung von Hautnerven im Operationsgebiet des Überbeines:

Selten wird ein größerer Haut-Nerv, der am Daumen verläuft, bei der Operation verletzt. Hierbei kann der Nerv sowohl durchtrennt als auch "nur" gedrückt werden.

Ist der Nerv "nur" gedrückt, so bildet sich meist das taube Gefühl - meist an der Streckseite der Hand oder am Daumenballen -  nach Monaten zurück.
Ist der Nerv jedoch durchtrennt, entsteht dann eine fast punktförmig "elektrisierende" Druckstelle in der Narbe. Ein Neurom entsteht. Im Versorgungs-Gebiet des geschädigten Nerven kommt es zu einem Verlust des Hautgefühls.   

Die Verletzung von Nerven kann Anlass für die Entstehung einer besonderen Schmerzbildes (CRPS II) sein.
Ist die Narbe nach der Operation eines Überbeines lange schmerzhaft?
Die Narbe nach der Operation eines Ganglions ist - wie alle Narben in der Hand - länger empfindlich, als an anderen Körperstellen. Überschießende (keloidartige) Narben sind an der Hand selten.

Die meisten Narben nach einer operativen Entfernung eines Überbeines (Ganglions) sind nach rund 1 Jahr kaum noch sichtbar.

Nach einigen Monaten ist die Narbe jedoch meist etwas verdickt, empfindlich und leicht rötlich livide verfärbt.

Sind Nachblutungen nach der Operation eines Ganglions möglich?
Ja, aber auch dieses Operationsrisiko ist selten. Das Risiko einer Nachblutung stärkeren Ausmaßes besteht besonders bei Eingriffen an einem Ganglion, das neben der Puls-Schlagader liegt.
Operationsbild Ganglion Arterie
Es kann in Einzelfälle zu einer Verletzung von Schlagadern (Arterien) oder einer größeren Vene kommen.

Die Abb. links zeigt die Entfernung eines Ganglions, das unmittelbar neben der Puls-Schlagader gelegen ist.(Pfeil)
Mittels der kleine Klemme wurde die Schlagader (Arteria radialis) aus den Hüllen des Überbeines herausgelöst.

Wenn die Blutung und Schwellung in den ersten Tagen nach der Operation sehr ausgeprägt werden, muss die Wunde wieder operativ eröffnet werden, um das verletzte Blutgefäß zu verschließen.

Die eventuell verletzte Schlagader (Arteria radialis) kann man auch mikrochirurgisch wiederherstellen.

Gefährdet zu einer Nachblutung nach der operativen Therapie eines Überbeines am Handgelenk sind besonders Personen, die Medikamente einnehmen, die die Blutgerinnung beeinflussen. (z.B. Aspirin®,  ASS 100®,  Plavix®, Clopidogrel®, Marcumar®.....)

Berichten Sie unbedingt vor der Operation - sowohl dem Narkosearzt als auch dem Chirurgen - wenn Sie eines der genannten Medikamente oder auch ein anderes Medikament einnehmen, das die Blutgerinnung beeinflusst.
Kann das Überbein nach der Operation erneut auftreten?
Ja! Die Rückfallquote (Rezidiv-Ganglion) wird in der Fachliteratur sehr unterschiedlich angegeben. Die meisten Angaben bewegen sich um 20% es wird jedoch auch von einer Rückfall-Quote bis 40% berichtet.
Zurück zum Seiteninhalt