Nerven-Verletzung - Handerkrankungen

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Nerven-Verletzung

Verletzungen der Nerven an der Hand und Arm
Nerven -Verletzungen an Hand und Arm
Wie entsteht eine Verletzung am Nerv?
Nervenverletzung am Hanndgelenk
Die meisten Nervenverletzungen an Hand und Arm entstehen durch Schnittwunden.

Die Abb. zeigt eine Schnittwunde am Unterarm. Die Schnittwunde reicht tief durch das (gelbliche) Fettgewebe und hat in der Tiefe den an dieser Stelle verlaufenden Ellennerv (Nervus ulnaris) durchtrennt.

Seltener kann eine Nervenverletzung (Nervenschaden) auch durch eine starke Überdehnung des Nerven oder einen starken Druck auf den Nerven zustande kommen.
Heilt eine Nervenverletzung (Nervenschädigung) auch ohne operative Behandlung?
Ist ein Nerv durch Druck oder Zug geschädigt und ist die Nervenbahn hierbei nicht getrennt worden, so kann sich der Nerv wieder regenerieren.
Ein durchtrennter Nerv - sei es durch ein Messer, eine Glasscherbe oder dergleichen-  kann jedoch ohne operative Behandlung nicht heilen. Die Nervenstümpfe ziehen sich in beide Richtungen zurück.

Wann sollte ein verletzter (durchtrennter) Nerv genäht werden?
Nervennaht
Optimal   ist eine möglichst frühe Nervennaht in den ersten Stunden oder Tagen   nach der Verletzung.

Die Abb. zeigt die Naht eines durchtrennten Nerven. Das Bild wurde   durch ein Operations-Mikroskop aufgenommen und zeigt die fast   beendete Nerven-Naht.
Nur ein absolut präzises Wiederherstellen der Nerven-enden lässt ein   zufriedenstellendes Therapie-Resultat erwarten!

In Einzelfällen (unsichere Diagnose) oder schwerer   Begleitverletzungen kann es jedoch auch sinnvoll sein, die Operation der Nervenverletzung erst durchzuführen, wenn die   ursprüngliche Wunde vollkommen verheilt ist und die Schwellung in   der Wunde abgeklungen ist. Dies ist meist nach zwei bis drei Wochen   der Fall.
Wenn ein Nerv genäht wird, ist dann mit   einer sofortigen Beseitigung der Funktionsstörung zu rechnen?
Nein. Die Symptome der Nervenverletzung können   sich nach der Nervennaht erst nach vielen Monaten wieder zurück   bilden.

Als Faustformel kann gelten: je weiter   körperwärts die Verletzung des Nerven gelegen ist, desto länger ist   die Zeit zu veranschlagen, die vergeht bis das Endergebnis der   Operation vorhanden ist. Die Zeit der Nervenregeneration kann man   sich überschläglich auch selbst berechnen.

Der Nerv wächst von seiner Verletzungsstelle   bis zu den Fingerspitzen mit einer Geschwindigkeit von etwa einem   halben bis einen Millimeter pro Tag.

Man kann also die Entfernung von der   Schnittwunde bis zu den Fingerspitzen in Millimeter messen und hat   damit eine gute Orientierung, wie lange die Regeneration dauern   wird.

Warum ist nach einer Nervennaht   nicht eine sofortige Funktionsrückkehr des Nerven vorhanden ? Ein   wiederhergestelltes Blutgefäß lässt ja doch auch sofort den   Blutstrom wieder in dem Gefäß zirkulieren.
Um die Antwort auf diese Frage wirklich zu   verstehen, muss ich zunächst den prinzipiellen Aufbau eines Hand-   oder Armnerven erläutern.
Bildrechte: ·         Quasar Jarosz   CC BY-SA 3.0
Nervenzelle Zeichnung
Die funktionelle Einheit des peripheren Nervensystems ist das Neuron.

Das Neuron besteht aus dem Zellleib, mehreren kurzen Fortsätzen (Dentriten) und einem langen Fortsatz (Neurit oder Axon genannt.

Die Abb. zeigt den prinzipiellen Aufbau: Das gesamte Gebilde ist das Neuron:
die kurzen Fortsätze stellen Verbindungen von Nervenzellen untereinander her. Der lange Fortsatz (Neurit oder Axon) verbindet den zentralen Bereich des Neurons mit der Peripherie
So wird beispielsweise das Gefühl in Ihrer Zeigefingerkuppe über einen langen Fortsatz (Neurit) geleitet, der in einem Zellleib im Bereich der Halswirbelsäule endet. Die Länge dieses Neuriten ist also ungefähr der Länge Ihres Armes entsprechend.

Ein einzelner Neurit ist ungemein dünn (etwa fünfzig Mikrometer). Viele einzelne Neuriten sind im Bereich von Arm oder Handnerven zu Bündeln zusammengefasst. Ein solches Bündel von Neuriten ist außen von einer Hülle (dem Epineurium) umgeben.
Nerv_OP_Bild verpixelt
Ein Bündel von Neuriten mit samt den Hüllstrukturen bezeichnet man als Nerv.

Die Abb. zeigt einen solchen Nerven. (in dem gelben Zügel)

Gezeigt ist der Ellennerv (Nervus ulnaris) am Ellenbogen. Dieser Nerv besteht aus vielen Tausend Neuriten (Axonen), die in dem Nerv gebündelt sind.
Einzelne Neurite leiten dabei Schmerz, andere das Tastgefühl und wieder andere steuern die Muskulatur.
In grober Näherung kann man sich einen Nerven   an Hand und Arm wie ein elektrisches Kabel vorstellen. Im Inneren   verlaufen die leitenden Kupferdrähte (Nervenfasern), von Außen sind   diese leitenden Bahnen von einer Isolierung (Epineurium) umgeben.   Wird nun ein Nerv durchtrennt, so stirbt die Nervenfaser körperfern   der Verletzungsstelle ab.

Die körpernahe Nervenbahn (Neurit), die   noch mit dem Zelleib verbunden ist, bleibt jedoch erhalten. Ebenso   überlebt die Hüllstruktur des Nerven (Isolierung). Bei einer   Nervennaht fügt der operierende Arzt die Hüllstruktur des Nerven   wieder zusammen.

Danach kann in einem sehr   langwierigen Prozess die einzelne Nervenfaser wieder in der alten   Hüllstruktur mit einer Geschwindigkeit von einem halben bis einem   Millimeter pro Tag auswachsen.

Dieser liegt bei Hand- und Armnerven im   Bereich der Halswirbelsäule. Der Zellleib ist mit anderen   Nervenzellen über kleine, astartige Auswüchse - den Dendriten -   verbunden. Der Zellleib hat jedoch auch einen sehr langen Fortsatz,   den man Neurit oder Axon nennt.
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