Denervation: OP-Risiko - Handerkrankungen

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Denervation: OP-Risiko

Denervation des Handgelenks
Operations-Risiko: Denervation Handgelenk
Welche Risiken hat die Denervation des Handgelenkes?
Keine Operation ohne Operationsrisiko!   Dies gilt auch ausdrücklich für wenig belastende Eingriffe an den Weichteilen der Hand wie bei einer Denervation.

Allerdings sei an dieser Stelle betont, dass die ganz überwiegende Zahl der operierten Patienten mit Denervation, den Eingriff ohne Komplikationen übersteht und sich bei rund 60% auch der gewünschte Erfolg einstellt.

Im Folgenden sind auf dieser Seite exemplarisch (nicht vollständig) einige wichtige Komplikationen und Probleme im Zusammenhang mit der Denervation am Handgelenk geschildert:

Dystrophie-Risiko (Sudecksche Krankheit, CRPS):
Hand_Sudeck
Selten kommt es nach der Denervation am Handgelenk zu schwerwiegenden Bewegungsstörungen an der ganzen Hand, begleitet von Schwellungen und erheblichen Entkalkungen der Handknochen.

Solche Veränderungen werden vom Arzt als CRPS, Sudeck'sche Dystrohie oder auch Algodystrophie bezeichnet.
Typisch ist im fortgeschrittenen Stadium einer Sudeck'schen Krankheit die fleckförmig Entkalkung der Handknochen.

Die Abb. links zeigt eine Sudeck'sche Dystrohie (CRPS) mit starker Schwellung des Handrückens.    
Besonders gefährdet sind im Hinblick auf die Entstehung eine Sudeck'schen Krankheit Patienten, bei denen in der Nachbehandlung länger andauernde starke Schmerzen entstehen. Oft haben Patienten in diesem Zeitraum das Gefühl der Verband sei zu eng.
Geringe Bewegungen oder kleinere Belastungen führen zu Schmerzen. Herkömmliche Schmerzmittel lindern die Beschwerden nur kurz und unzureichend.
Generell kann eine Sudeck'sche Krankheit nach jedweder Operation (oder Verletzung) an der Hand auftreten!  Also auch nach der einer Denervation am Handgelenk. Die oft bei Handgelenks-Arthrosen vor der Operation bestehende Einschränkung der Beweglichkeit kann sich im Zusammenhang mit der Denervation verschlechtern!

Da die Ursache der Sudeck'sche Krankheit (CRPS) nicht bekannt ist, vermag kein Arzt dieses Operations-Risiko wirklich sicher zu vermeiden!

Infektion, Störung der Wundheilung:

Störungen der Wundheilung oder in sehr seltenen Fällen auch einmal eine schwere Infektion der tiefen Weichteile um das Handgelenk sind nicht auszuschließen. Eine solche Komplikation würde den Einsatz von Antibiotika und eventuell auch eine Nachoperation erforderlich   machen
Ein frühes Handeln bei der ersten Rötung verhindert meist das Fortschreiten der Infektion in die Tiefe der Weichteile.

Tiefe Infektion sind zwar sehr selten aber auch sehr problematisch. Nachoperationen und dauerhaft verbleibende Bewegungs-Störungen können hieraus resultieren.
Wie erkannt man als Betroffener eine Störung der Wundheilung nach Denervation am Handgelenk erkennen?
Die operationsbedingten Schmerzen nach der Denervation, lassen meist innerhalb weniger Tagen nach der Operation deutlich nach.
Die Beweglichkeit der Finger und des Daumens wird besser und die Nachtruhe wird nicht mehr allzu sehr durch Schmerzen im Operations-Gebiet gestört.

Kommt es jedoch nach einigen Tagen der Besserung zu erneut auftretenden Schmerzen und wird zusätzlich die Beweglichkeit der Finger und des Daumens oder auch in der ganzen Hand wieder schlechter, so sollte die Wunde von einem erfahren Handchirurgen, Orthopäden oder Unfallchirurgen inspiziert werden.  (Am besten kann die Wunde der Arzt beurteilen, der die Denervation am Handgelenk vorgenommen hat!)

Besonders wenn die Wunde sich rötet und anschwillt, oder wenn der neu aufgeflammte Schmerz pochenden ist , muss die Möglichkeit eines Infektes erwogen werden.

Sollte sich dieser Verdacht auf eine tiefe Infektion erhärten, so muss die Wunde unverzüglich eröffnet werden. Eine Nachoperation sollte in einen solchen Fall nicht verzögert werden.

Verletzung von Hautnerven bei Denervation des Handgelenkes:

Bei sachgerechtem Vorgehen bei einer Denervation werden nur die Schmerznerven am Handgelenk und nicht die Gefühls-Nerven für die Hand durchtrennt.
Versehentliche Verletzungen von Gefühls-Nerven sind jedoch möglich. Wird der Eingriff in einer handchirurgischen Fachabteilung durchgeführt, so ist dieses Risiko ausgesprochen gering.

Ist ein Nerv jedoch durchtrennt, entsteht dann eine fast punktförmig "elektrisierende" Druckstelle in der Narbe. Ein Neurom entsteht. Im Versorgungs-Gebiet des geschädigten Nerven kommt es zu einem Verlust des Hautgefühls.   

Die Verletzung von Nerven kann Anlass für die Entstehung einer besonderen Schmerzbildes (CRPS II) sein.
Sind die Narbe nach der Denervation des Handgelenkes lange schmerzhaft?
Die Narben nach der operativen Durchtrennung der Schmerznerven sind - wie alle Narben in der Hand - länger empfindlich, als an anderen Körperstellen. Überschießende (keloidartige) Narben sind an der Hand und auch im Bereich des Handgelenkes selten.

Die meisten Narben nach der Denervation des Handgelenkse sind nach rund 1Jahre kaum noch sichtbar.

Nach einigen Monaten sind die Narben um das Handgelenk jedoch oft  etwas verdickt, empfindlich und leicht rötlich livide verfärbt.
Sind Nachblutungen nach einer Denervation möglich?
Ja, aber auch dieses Operationsrisiko ist selten. Auch bei der Denervation kann einmal eine Arterie (Schlagader oder einer größere Vene nachbluten. Bei stärkerer Blutung zwingt dies einer Nach-Operation.

Gefährdet zu einer Nachblutung bei Denervation sind besonders Personen, die Medikamente einnehmen, die die Blutgerinnung beeinflussen. (z.B. Aspirin®,  ASS 100®,  Plavix®, Clopidogrel®, Marcumar®.....)

Berichten Sie unbedingt vor der Denervation - sowohl dem Narkosearzt als auch dem Chirurgen - wenn Sie eines der genannten Medikamente oder auch ein anderes Medikament einnehmen, das die Blutgerinnung beeinflusst.
Können die Schmerzen am Handgelenk nach einer gelungenen Denervation nach Jahren erneut auftreten?
Ja! Schmerzen am kranken Handgelenk können nach Jahren der Schmerfreiheit später wieder auftreten.

Meist ist hierfür das Fortschreiten der Arthrose im Handgelenk ursächlich. In einer solchen Situation muss man dann eine Teil-Versteifung oder Voll-Versteifung des Handgelenkes erwägen. Allerdings kann man vor solchen schwerwiegenden Operationen auch einmal eine naturheilkundliche Alternativ-Behandlung mit Blutegeln überlegen.
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