Denervation Einführung - Handerkrankungen

Handerkrankungen
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Denervation Einführung

Denervation des Handgelenks
Denervation des Handgelenkes
Was versteht man unter einer Handgelenksdenervation?
Das Prinzip der Handgelenks-Denervation wurde von einem deutschen Handchirurgen (Wilhelm) eingeführt.

Es besteht darin, dass man die Schmerz leitenden Nerven die vom Handgelenk Richtung Gehirn ziehen unterbricht.

Die Abb. links zeigt einige der in das Handgelenk einstrahlenden Schmerznerven.
Kommt es dabei denn nicht zu Gefühlsstörungen an der Hand?
Nein. Bei richtiger Technik werden nur die Schmerzen leitenden   Nervenbahnen aus dem Handgelenk unterbrochen. Nicht durchtrennt werden die Gefühlsnerven, die für das Hautgefühl an der Hand und über dem Handgelenk notwendig sind.

Anschaulich kann man sich den Sinn und die Wirkung einer Denervation am Handgelenk mit einer Alarmglocke vergleichen. Stellen Sie sich vor, eine Alarmglocke schrillt ständig sehr laut (dies entspricht dem Schmerz bei der Arthrose). Wenn die Arthrose jedoch kausal nicht behandelbar ist, so wird die Alarmglocke immer auf einem sehr hohem Niveau (starker Schmerz) den Betroffenen stören.

Die Denervation erreicht nun, dass ein erheblicher Teil der Schmerznerven im Bereich des Handgelenkes unterbrochen werden. Hierdurch wird quasi die Lautstärke der Alarmglocke reduziert. Es ist nicht so, dass der "Alarmglockenschmerz" hierbei vollständig zum Erliegen kommt.
Welchen Sinn kann eine Denervation des Handgelenkes machen?
Durch die operative Durchtrennung der aus dem Handgelenk ziehenden Schmerznerven wird keine Heilung des Handgelenksschadens erreicht.
Deshalb sollte eine Denervation des Handgelenkes auch nur dann in Betracht gezogen werden, wenn der im Handgelenk vorliegende Schaden nicht ursächlich beseitigt werden kann.

Um es noch einmal anders auszudrücken: Eine Handgelenks-Denervation ist kein Ersatz für eine, die Wurzel des Übels beseitigende, kausale Therapie.
Die Denervation des Handgelenkes ist ausschließlich reserviert für Erkrankungen oder Verletzungsfolgen die ursächlich nicht mehr behandelt werden können!

Die Abb. links zeigt ein MRT mit einem Tumor in der Speiche.  In einer solchen Situation wird der Handchirurg den Tumor entfernen und nicht einfach Schmerz-Nerven durchtrennen, um den Tumorschmerz zu lindern
Welche Erkrankungen werden häufig mittels Denervation behandelt?
Besonders häufig wird eine Denervation des Handgelenkes bei eingetretenen Arthrosen am Handgelenk empfohlen.

Arthrosen am Handgelenk können beispielsweise entstehen durch schlecht verheilte Brüche der Speiche, durch nicht verheilte, sehr lange bestehende, Kahnbeinbrüche oder auch durch alte Bandschäden im Bereich der Handgelenksbänder.

Die Abb. links zeigt eine schwere Arthrose des Handgelenkes, die nach einem nicht verheilten Kahnbeinbruch entstanden ist. Hier kann durch einen operativen Eingriff der Bruch (und auch die schon entstandene Arthrose) nicht mehr geheilt werden!
Ähnlich wie an Hüfte oder Knie, können auch im Handgelenk Arthrosen auf Grund persönlicher Disposition, jedoch ohne vorausgegangene Verletzungen, entstehen.

Diesen arthrotischen Veränderungen ist gemeinsam, dass sie schmerzen und dass eine Beseitigung der Ursache zum Zeitpunkt der Diagnosestellung nicht mehr möglich ist. In einem Gelenk sind zwei oder mehr Knochen beweglich miteinander verbunden, hierbei darf man sich jedoch nicht vorstellen, dass Knochen an Knochen stoßen.

Die jeweiligen das Gelenk bildenden Flächen des Knochens sind mit einer besonderen Schicht - dem Knorpel - überzogen.
Anschaulich kann man sich vorstellen, dass das Knorpelgewebe in einem Gelenk dem Verputz einer Wand entspricht. Bei der Arthrose ist die Knorpelschicht erheblich verdünnt. In schweren Fällen sogar völlig zerstört. Es reiben nun Knochen auf Knochen.
Führt die verdünnte Knorpelschicht also zu den Schmerzen?
Ja. Anfänglich sind die Beschwerden vorzugsweise bei Belastung, später treten sie auch unter einfachen Bewegungen oder sogar in Ruhe auf.
Ist die Denervation also die ideale Therapie der Handgelenksarthrose?
Eine Handgelenks-Denervation führt bei etwa 60% aller Betroffenen für einen, bis zu Jahre zählenden Zeitraum dazu, dass die Schmerzen im Handgelenk gut zu ertragen sind und manchmal sogar für eine längere Zeit vollständig verschwinden.
Da die Denervation des Handgelenkes jedoch nicht das Fortschreiten der Arthrose aufhält, kommt es vielfältig nach Jahren zu stärker werdenden Beschwerden, die jemand auch nach einer Handgelenksdenervation wieder als Schmerz empfindet.
Warum wird dann nicht gleich eine Teilversteifung oder eine vollständige Versteifung des Handgelenkes vorgenommen?
Es kann unter persönlichen oder auch unter beruflichen Gesichtspunkten sehr sinnvoll sein, für einen Zeitraum von mehreren Jahren noch eine gute Handgelenksbeweglichkeit zu besitzen und erst später (z. B. im Rentenalter) eine Teilversteifung oder vollständige Versteifung des Handgelenkes durchzuführen.
Ist eine Handgelenks-Denervation nur sinnvoll, wenn auch eine gute Handgelenksbeweglichkeit besteht?
Ja, das ist richtig. Der Vorteil der Handgelenks-Denervation besteht darin, dass der Eingriff:

-          wenig belastend ist, da er die Handgelenksmechanik nicht verändert
-          die noch vorhandene Restbeweglichkeit am Handgelenk erhält
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