Dupuytren: OP-Risiko - Handerkrankungen

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Dupuytren: OP-Risiko

Dupuytrensche Krankheit
Operations-Risiko bei Operation einer Dupuytren'schen Krankheit
Welche Risiken bestehen bei der Operation einer Dupuytren'schen Krankheit?
Auch unter strenger Asepsis eines Operationsraumes kann bei einer operativen Behandlung der Dupuytren'schen Krankheit nicht sicher ausgeschlossen werden, dass es zu einem Infekt kommt.
Wundbild_Dupytren_Op
Häufigere Komplikationen sind oberflächliche Störungen der Wundheilung und Blutergüsse (Hämatome)

Die Abb. zeigt eine Störung der Wundheilung und ein verstärktes Hämatom. An der Stelle des roten Pfeiles im Bereich der Mittelhand ist Blut ausgetreten und hat an der Stelle zum leichten Auseinanderweichen der Haut geführt
Die in der Abb. gezeigte Störung der Wundheilung mit Bluterguss heilte verzögert aber sonst normal ohne Nach-Operation ab.

Die Narben an den Operations-Stellen waren nach einem Jahr reizlos und unauffällig. Die Hand gut beweglich.

im Folgenden sind hier exemplarisch (nicht vollständig) einige wichtige Komplikationen und Probleme im Zusammenhang mit der Operation eines Karpaltunnel-Syndroms geschildert:

Dystrophie-Risiko (Sudecksche Krankheit, CRPS):
Sudeck an der Hand
Selten kommt es nach der operativen Behandlung einer Dupuytren'schen Krankheit  zu schwer wiegenden Bewegungsstörungen an der ganzen Hand, begleitet von Schwellungen und erheblichen Entkalkungen der Handknochen. (CRPS, Sudeck'sche Dystrohie, Algodystrophie).

Besonders gefährdet sind im Hinblick auf die Entstehung eine Sudeck'schen Krankheit Patienten, bei denen in der Nachbehandlung starke Schmerzen entstehen.  
Eine Sudeck'sche Krankheit kann nach jedweder Operation (oder Verletzung) an der Hand auftreten!  

Die Abb. zeigt eine Sudeck'sche Dystrohie (CRPS) mit starker Schwellung des Handrückens.

Da die Ursache dieser Störung nicht bekannt ist, vermag kein Arzt dieses Operations-Risiko wirklich sicher zu vermeiden!
Hautverpflanzung:
Hauttransplantation an der Hand
Bei fortgeschrittener Einkrümmung der Finger oder auch bei Zweit- oder Dritt-Operation einer Dupuytren'schen Krankheit (Dupuytren-Rezidiv) kann während der Operation ein größerer Hautdefekt verbleiben.

Die Defektzone der Haut wird dann durch eine Hautverpflanzung ausgeglichen.

Die Abb. zeigt verpflanzte Haut im Bereich der Mittelhand
Musste Haut verpflanzt werden, so kann es zu unzureichender oder ganz fehlender Einheilung des verpflanzten Hautteiles kommen. Ist der Defekt sehr groß, ist hier eine Nachoperation erforderlich. Kleinere Defekte heilen verzögert, aber ohne weitere Operation aus.

Infektion, Störung der Wundheilung:

Tiefe Infektionen oder gravierende Störungen der Wundheilung sind bei der Operation einer Dupuytren'schen Krankheit selten aber möglich.

Oberflächlich in den Weichteilen gelegene Infekte oder Störungen der Wundheilung lassen sich meist auch durch relativ einfach Maßnahmen wie das vorzeitige Entfernen von Hautfäden, Gabe von Antibiotika usw. gut behandeln. Ein frühes Handeln bei der ersten Rötung verhindert meist das Fortschreiten der Infektion in die Tiefe der Hand oder des Fingers

Bei Hautrötungen sind engmaschige Kontrolluntersuchungen notwendig.

Tiefe Infektion nach der Operation einer Dupuytren'schen Krankheit sind zwar sehr selten aber auch sehr problematisch. Nachoperationen und dauerhaft verbleibende Funktionsstörungen können hieraus resultieren.
Wie erkannt man als Betroffener eine Störung der Wundheilung?
Die operationsbedingten Schmerzen nach der Operation der Dupuytren'schen-Krankheit  lassen innerhalb wenige Tagen nach der Operation deutlich nach. Die Beweglichkeit der Finger wird besser und die Nachtruhe wird nicht mehr allzu sehr durch Schmerzen im Operations-Gebiet gestört.

Kommt es jedoch nach einigen Tagen der Besserung zu wieder auftretenden Schmerzen und wird zusätzlich die Beweglichkeit der Finger und des Daumens oder auch in der ganzen Hand wieder schlechter, so sollte die Wunde von einem erfahren Handchirurgen oder Unfallchirurgen inspiziert werden.

Besonders wenn die Wunde sich rötet und anschwillt, oder wenn der neu aufgeflammte Schmerz pochenden ist , muss die Möglichkeit eines Infektes erwogen werden.

Sollte sich dieser Verdacht auf eine tiefe Infektion erhärten, so muss die Wunde unverzüglich eröffnet werden. Eine Nachoperation sollte in einen solchen Fall nicht verzögert werden.

Störung der Beweglichkeit an Hand und Finger:

Die Operationen bei einer Dupuytren'schen Krankheit macht oft eine kurze Ruhigstellung des Handgelenkes erforderlich. Eine Ruhigstellung an Finger und Daumen ist nur ausnahmsweise notwendig z. B nach einem begleitendem Eingriff an einem Fingergelenk oder einer Hautverpflanzung.
Fauschtschluss nach Dupu OP
Eine eigentätige frühe Bewegung der Finger und des Daumens (ohne Belastung!) mindert die Gefahr, das es zu einer  Einschränkung der Handgelenks- oder Fingerbeweglichkeit kommt.

Der Verband nach der Operation einer Dupuytren'schen Krankheit sollte - wenn immer möglich - so angelegt werden, dass der Patient eigentätige Bewegungen auch im Verband ausführen kann .
Dennoch kann nach jedweder operativen Behandlung an der Hand - infolge der Beschwerden und der Schwellung - eine geminderte Beweglichkeit dauerhaft verbleiben!

Verletzung von Nerven an Hand oder Finger:
Hand-beugeseitig-Grafik
Die Grafik zeigt die vielen Nerven (gelb gezeichnet) in Mittelhand und Finger erkennen.

Im Verlaufe einer Operation bei einer Dupuytren'schen Krankheit müssen diese Nerven (und auch die begleitenene Blutgefäße) aus dem gewucherten Fascien-Gewebe der Dupuytren'schen Krankheit heraus präpariert werden.
Selten kommt es dabei zu Verletzungen von Nerven in der Mittelhand oder Finger. Solche Nerven-Verletzungen stellen jedoch eine typische Komplikation bei der Operation einer Dupuytren'schen Krankheit dar!

Bei der Schädigung des Nerven kann der Nerv sowohl durchtrennt als auch "nur" gedrückt werden. Ist der Nerv nur gedrückt, so bildet sich meist das taube Gefühl und der lokale Nervenschmerz  nach Monaten zurück.

Ist der Nerv jedoch durchtrennt, entsteht dann eine fast punktförmig "elektrisierende" Druckstelle in der Narbe. Ein Neurom entsteht. Im Versorgungs-Gebiet des geschädigten Nerven kommt es zu einem Verlust des Hautgefühls.   

Beim Schädigung eines Finger-Nerven bedeutet dies: Kein Gefühl an einer Seite eines Fingers
Die Verletzung von Nerven kann Anlass für die Entstehung einer besonderen Schmerzbildes (CRPS II) sein.
Ist die Narbe nach der Operation einer Dupuytren'schen Krankheit lange schmerzhaft?
erster_Verbandswechsel_Hand
Die Narbe nach der Operation einer Dupuytren'schen Krankheit ist - wie alle Narben in der Hand - länger empfindlich, als an anderen Körperstellen. Überschießende (keloidartige) Narben sind an der Hand selten.

Die meisten Narben nach einer Operation einer Dyupuytren'schen Krankheit sind nach 1-2 Jahren wenig auffallend
Die Abb. zeigt eine Operations-Wunde beim ersten Verbands-Wechsel nach der Operation einer Dupuytren'schen Krankheit.
Im verlauf der folgenden Wochen wird sich die Haut zwischen den Fäden fest vereinigen. Die Narbe wird in den ersten Monaten etwas wulstig, hart und druckempfindliche werden.

Sind auch Nachblutungen nach der Operation einer Dupuytren'schen Krankheit möglich?
Ja! Bei einer Dupuytren'schen Krankheit werden viele kleine und auch etwas größere Blutgefäße durchtrennt aus den es nach der Operation bluten kann.  
Das Operationsrisiko, das hierdurch eine Nachoperation erforderlich wird, ist jedoch selten. Es kann in Einzelfälle zu einer Verletzung von Schlagadern (Arterien) oder einer größeren Vene in der Mittelhand kommen, die nur durch eine erneute Operation zu behandeln sind.

Wenn die Blutung und Schwellung in den ersten Tagen nach der Operation einer Dupuytren'schen Krankheit sehr ausgeprägt ist, muss die Wunde wieder operativ eröffnet werden, um das verletzte Blutgefäß zu verschließen. Die eventuell verletzte Schlagader (Hohlhandbogen) kann man auch mikrochirurgisch wiederherstellen.

Gefährdet zu einer Nachblutung nach der operativen Therapie eines Karpaltunnel-Syndroms sind besonders Personen, die Medikamente einnehmen, die die Blutgerinnung beeinflussen. (z.B. Aspirin®,  ASS 100®,  Herz-Ass®  Plavix®,  Marcumar®.....)

Kann es dazu kommen, dass durch die Operation einer Dupuytren'schen Krankheit ein oder gar mehrere Finger absterben?
Dies ist ein ganz seltenes aber nicht auszuschließendes Risiko. Die Finger der menschlichen Hand sind von mehreren Schlagadern (Arterien) versorgt. Nur wenn bei der Operation beide auf der Greifseite des Fingers verlaufenden Arterien geschädigt werden, besteht die Gefahr das ein Finger abstirbt.
Dieses Risiko muss besonders bei Zweit- oder Dritt-Operation wegen einer Dupuytren'schen Kontraktur erwogen werden.
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