Finger Fraktur: Nachsorge - Handerkrankungen

Handerkrankungen
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Finger Fraktur: Nachsorge

Fraktur (Bruch) am Handskelett
Nachbehandlung nach operativ oder konservativ behandelten Finger-Fraktur
Wie lange verbleiben die Fäden nach der Operation einer Finger-Fraktur?
Wie bei den meisten Handeingriffen werden sie circa   12-14 Tage nach der Operation entfernt.
Im Falle der Operation eines Grundglied- oder Mittelgliedbruches sind dies meist 3-5 Fäden, die entfernt werden müssen.
Wie lange müssen die verletzten Finger nach der Operation einer frischen Finger-Fraktur ruhiggestellt werden?
Dies hängt vom Verletzungstyp und der Art der Versorgung ab. Finger-Frakturen, die stabil mit Schrauben oder Platten versorgt wurden können im Prinzip unmittelbar nach der Operation (Osteosynthese) bewegt werden.

Viele Chirurgen stellen nach der Operation - zur Minderung des Schmerzes - den operierten Finger für 1-2 Tagen ruhig.

Im Einzelfall wird der operierende Arzt die Dauer der Ruhigstellung festlegen. Während der Operation kann der Handchirurg am besten beurteilen, wie Bewegungs-stabil die Vereinigung der gebrochenen Knochenstücke gelungen ist.
Platenosteosythese
Warum müssen mehrmals im Verlaufe der Bruchbehandlung einer Finger-Fraktur Röntgenaufnahmen angefertigt werden?
Sowohl bei alleiniger Gips-Ruhigstellung als auch nach einer Operation kann sich eine Fraktur nochmal verschieben. Diese wichtige Komplikation einer Fraktur-Behandlung muss frühzeitig erkannt werden.
Wie oft muss der Verband (Gips) gewechselt werden?
Erfolgte die operative Versorgung der Fingerfraktur wechsele ich - bei regelrechter Wundheilung - zur Inspektion der Wunde in den ersten 2 Wochen den Verband 2 bis maximal 3 mal pro Woche.

Erfolgte eine konservative Behandlung im Gips lege ich den Gips etwa 1 mal pro Woche neu an. (Die Abschwellung der Fraktur macht oft eine Neuanlage des Gipses im Verlauf notwendig. Außerdem lockert sich eine Gipsschiene oft nach rund einer Woche.
Ist eine Gefühlsminderung im Bereich der Narbe über dem operierten Finger normal?
Viele Patienten berichten über ein gemindertes Hautgefühl körperfern der Operations-Narbe oder um die Operations-Narbe. Dieses Symptom entsteht durch Irritation kleiner Hautnerven, die streckseitig der Finger verlaufen.

Die Minderung des Hautgefühls verschwindet mit Ausreifung der Narbe meist nach Wochen oder Monaten ganz allmählich.
Nur wenn der Haut-Nerv während der Operation verletzt wurde (siehe Op-Risiko) verbleibt das "taube Gefühl" und zusätzlich entsteht an der Stelle des verletzten Nerven ein elektrisierender Schmerz. (Neurom)
Kann die verletzte Hand nach Entfernen der Schiene wieder voll belastet werden?
Die operierte Hand sollte schrittweise über viele Wochen wieder an die normale alltägliche - für Sie gewohnte - Belastung herangeführt werden. Gehen Sie hier zu forsch vor, wird die Hand und  besonders der gebrochene Finger schmerzen und schwellen.
Der operierende Arzt legt den genauen Zeitpunkt fest, ab wann die verletzte Hand wieder voll belastet werden darf. Hierzu ist oft eine Röntgenkontrolle einige Wochen nach der Operation notwendig!

Achtung: Eine volle Tauglichkeit für verletzungsgefährdende sportliche Aktivitäten ist jedoch erst nach rund 3 Monaten vorhanden.
Ist in der Nachsorge eine krankengymnastische Übungsbehandlung nach Ausheilung einers Fingerbruches notwendig?
Dies ist von Mensch zu Mensch sehr verschieden. Viele Verletzte setzen bereits kurz nach der Gipsabnahme den verletzte Hand sehr gut ein. Für diese Menschen ist der persönliche und berufliche Alltag die beste "Krankengymnastik".
Ich empfehle diese eigentätige Kranken-Gymnastik noch durch regelmäßige Handbäder in lauwarmem Wasser ( 5 x 5 Minuten täglich) für circa 6 Wochen zu unterstützen.   

Empfehlenswert ist es auch, die Operationsnarbe in den ersten Monaten mehrmals täglich mit einer fetthaltigen Creme einzureiben.

Bei einem Verletzten, dessen Bewegungsumfang hinter den durchschnittlichen Erfahrungswerten zurückbleibt, sollte jedoch frühzeitig mit einer Krankengymnastik begonnen werden.
Was ist für den Patienten bei der Krankengymnastik wichtig?
Finger_Dystrohie
Wichtig ist dass die Krankengymnastik nie zu Schmerzen und Schwellungen in der Hand oder am Handgelenk führt! Eine zu intensiv vorgenommen Übungsbehandlung ist für das Handgelenk und besonders für die Heilung des Kahnbein-Bruches schädlich.

Die in der nebenstehenden Abb. gezeigte Hand ist nach einer Fraktur am Ringfinger ständig schmerzhaft. Der Patient berichte, vor jeder Krankengymnastik müsse er ein Schmerzmittel einnehmen und dann werde die Hand "richtig durchgeknetet"

Danach schmerze die Hand dann ganz fürchterlich und er könne die dann gar nicht mehr bewegen!

Wenn ein Krankengymnast hier auf die individuellen Besonderheiten des Patienten nicht einzugehen vermag, ist es sinnvoll den Krankengymnasten zu wechseln!
Was sollte man sonst noch in der Nachbehandlung beachten?
Bitte beachten Sie, das Narben in der Hand besonders lange empfindlich sind und das Endresultat einer operativen und auch einer konservativen Frakturbehandlung am Finger erst nach 6-9 Monaten erreicht ist. In dieser Zeit sind ein leichtes Gefühl der Unsicherheit, der Anschwellung und auch der Empfindlichkeit bei Stoß und bei Kälte regelgerecht.
Was kann man tun, wenn nach langer Ruhig-Stellung der Hand oder nach einer Operation am Finger die Beweglichkeit schlecht ist und stärkere Schwellungen sowie unangenehme Schmerzen verbleiben?
Zunächst sollte in einem solchen Fall der behandelnde Arzt abklären, ob die Bruchheilung regelhaft verläuft. Hierzu ist meist eine erneute Röntgenkontrolle der Hand notwendig. Hierbei kann man auch erkennen, ob eine unnatürliche Entkalkung in der Hand infolge der Inaktivität besteht.

Bei regelgerechtem Verlauf der Frakturheilung kann die Schwellung und auch der Schmerz mittels eines Kalt-Lasers (Soft-Laser) zusätzlich behandelt werden.
Das Licht eines Kalt-Lasers wirkt abschwellend und stimuliert auch den Knochen-Stoffwechsel.
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