KTS: Nachsorge - Handerkrankungen

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KTS: Nachsorge

Karpaltunnelsyndrom
Nachbehandlung nach Operation eines Karpaltunnel-Syndroms (KTS)
Wie lange verbleiben die Fäden nach der Operation eines Karpaltunnel-Syndroms?
Die Hautfäden nach einer Operation eines Karpal-Tunnel-Syndroms (KTS) werden meist nach 12-14 Tagen entfernt. Das Ziehen der meist 5-7 Fäden bei offener Spatung des Karpaldaches ist nicht schmerzhaft.

Bei gutem Verlauf sollte - wie in der Abb. gezeigt - zu diesem Zeitpunkt ein annähernder Faustschluss möglich sein.
Wie lange muss das   Handgelenk nach der Operation Karpaltunnel-Syndroms ruhig gestellt werden?
Dies wird von Chirurgen ganz unterschiedlich gemacht. Die Ruhigstellung kann von 1-2 Tagen bis zu 1 Woche schwanken. Die Befürworter einer Ruhigstellung argumentieren, dass dann die Wunde in den ersten Tagen mehr Ruhe hat und besser heilt und das die Schmerzen unmittelbar nach dem Eingriff geringer sind. Manche Chirurgen stellen das Handgelenk auch gar nicht ruhig.
Im Einzelfall wird der operierende Arzt die Dauer der Ruhigstellung festlegen.
Wie erfolgt die Ruhigstellung?
Die Ruhigstellung erfolgt in einer Gipsschiene. Dabei muss dieses so angelegt werden, dass alle Finger-Gelenke und auch der Daumen gut bewegt werden kann.

Beachten Sie hierbei selbst:
Jede Gipsschiene oder jeder Verband, der einschnürt ist gefährlich für den Operationserfolg.
Wenden Sie sich hier unverzüglich an Ihren behandelnden Arzt oder den Operateur! Bitte akzeptieren Sie auch niemals einen Verband, der die Beweglichkeit der Finger blockiert!

Wie oft muss der Verband (Gips) gewechselt werden?
Bei regelrechter Wundheilung wechsele ich zur Inspektion der Wunde in den ersten 2 Wochen den Verband 2 bis maximal 3 mal pro Woche.
Sollten Medikamente  in der Nachsorge nach einer operativen Therapie des Karpaltunnelsyndroms eingenommen werden?
Bei Schwellungen und Schmerzen sollte zusätzlich zur (vorübergehenden) Ruhigstellung die Einnahme eines Anti-Rheumamittels wie Voltaren®, Ibubrofen®, Arcoxia® oder dergl. erwogen werden. Ich empfehle diese Medikamente jedoch nie ohne Konsultation mit dem Hausarzt einzunehmen, da diese Medikamente eine Vielzahl von Nebenwirkungen haben. (Z.B. Gefahr eines Magengeschwürs).
Die Schmerzen nach der Operation sprechen in aller Regel sehr gut auf auf herkömmliche Schmerzmittel wie Novalgin® oder Paracetamol® an.

Was kann man tun, wenn nach der Operation nicht nur die Operations-Narbe, sondern die gesamte Umgebung um die Narbe schmerzt?
Die Abb. links zeigt eine solche - keinesfalls seltene - Situation nach der Operation eines Karpal-Tunnel-Syndroms.
Die Narbe ist leicht gerötet und etwas verdickt. Die Pfeile zeigen den Bereich der schmerzhaften Schwellung. Gerade bei Druck oder Belastung schmerzt das gesamte Operationsgebiet.

Manchmal entsteht diese Situation infolge einer zu frühen Belastung oder einer zu forschen Übungs-Behandlung.
In leichten Fällen hilft eine Minderung der Hand-Belastung. Bei länger anhaltender Schwellung nach Operation eines Karpaltunnel-Syndroms kann auch die Behandlung mit einem Kaltlaser versucht werden.
Ist eine Gefühlsminderung im Bereich der Narbe normal?
Viele Patienten berichten über ein andersartiges Hautgefühl in der Operations-Narbe oder um die Operations-Narbe. Manchmal auch am Daumenballen. Dieses Symptom entsteht durch Irritation eines im Operationsgebiet verlaufenden Hautnerven.

Die Minderung des Hautgefühls verschwindet mit Ausreifung der Narbe meist nach Wochen oder Monaten ganz allmählich.
Nur wenn der Haut-Nerv während der Operation verletzt wurde (siehe Op-Risiko) verbleibt das "taube Gefühl" und zusätzlich entsteht an der Stelle des verletzten Nerven ein elektrisierender Schmerz. (Neurom)

Wann kann die Hand nach einer Karpaltunnel-Operation wieder voll belastet werden?
Die operierte Hand sollte nach Operation ganz allmählich, schrittweise über viele Wochen wieder an die normale alltägliche Belastung herangeführt werden. Gehen Sie hier zu forsch vor, wird die Hand und das Handgelenk schmerzen und schwellen.

Der operierende Arzt legt den genauen Zeitpunkt fest, ab wann die operierte Hand wieder voll belastet werden darf.
Achtung: Eine volle Tauglichkeit für besonders belastende sportliche Aktivitäten (Tennis, Golf) ist erst nach weiteren Wochen möglich. Gerade in diesem Punkt unbedingt den operierenden Arzt fragen!

Ist in der Nachsorge eine krankengymnastische Übungsbehandlung notwendig?
Dies ist von Mensch zu Mensch sehr verschieden. Viele operierte Patienten setzen bereits kurz nach der Entfernung der Fäden die operierte Hand sehr gut ein. Für diese Menschen ist der persönliche und berufliche Alltag die beste "Krankengymnastik".
Ich empfehle diese eigentätige Kranken-Gymnastik noch durch regelmäßige Handbäder in lauwarmem Wasser ( 5 x 5 Minuten täglich) für circa 6 Wochen zu unterstützen.   
Empfehlenswert ist es auch, die Operationsnarbe in den ersten Monaten mehrmals täglich mit einer fetthaltigen Creme einzureiben.
Bei einem Operierten, dessen Bewegungsumfang hinter den durchschnittlichen Erfahrungswerten zurückbleibt, sollte jedoch frühzeitig mit einer Krankengymnastik begonnen werden.

Was ist für den Patienten bei der Krankengymnastik nach der Operation eines Karpaltunnel-Syndroms wichtig?
Wichtig ist dass die Krankengymnastik nie zu Schmerzen und Schwellungen in der Hand führt! Eine zu intensiv vorgenommen Übungsbehandlung ist die Heilung schädlich und führt eher zur stärkeren Bewegungsstörung als zu einer Besserung!
Wenn ein Krankengymnast hier auf die individuellen Besonderheiten des Patienten nicht einzugehen vermag, ist es sinnvoll den Krankengymnasten zu wechseln!

Was sollte man sonst noch in der Nachbehandlung nach der Operation eines Karpaltunnel-Syndroms beachten?
Bitte beachten Sie, das Narben in der Hand besonders lange empfindlich sind und das Endresultat einer operativen Therapie des Karpaltunnel-Syndroms erst nach 6 Monaten erreicht ist.

Welche Ergebnisse sind nach der Operation eines Karpaltunnel-Syndroms (KTS,CTS) zu erwarten?
Der Erfolg der Operation wie auch der konservativen Therapie ist stark  abhängig der Schwere der Nervenkompression.  

Als Faustformel kann gelten: Je länger der Nervendruck bestand und je älter ein Mensch ist, desto schlechter ist die Aussicht, dass sich alle Symptome der Krankheit verlieren. Ungünstige Faktoren sind auch ein Diabetes mellitus oder eine Polyneuropathie (entzündlichen Nervenerkrankung)

Erfolgt die operative Therapie zu richtigen Zeitpunkt, so ist zu erwarten, dass die quälenden Nachtschmerzen ebenso verschwinden wie die Störungen des Hautgefühls. Auch bei verspäteter Operation des KTS verschwinden meist die Schmerzen nicht immer bessert sich jedoch das Hautgefühl.
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