Sehnen-Erkrankung: Operation - Handerkrankungen

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Sehnen-Erkrankung: Operation

Chronische Polyarthritis
Operation bei chronischen Polyarthritis an den Sehnen
Was wird bei einer Operation an einer rheumatisch geschädigten Sehne gemacht?
Das hängt ganz vom Schweregrad der Sehnenschädigung ab:
Sind   die Sehnen "nur" von Rheumagewebe (Synvialitis) befallen, so wird   dieses kranke Gewebe operativ entfernt.

Die Abb. links zeigt das Aussehen von Sehnen   an der Hand, die von rheumatischem Gewebe (Synovialitis) befallen   sind.
Beachten Sie, dass das Rheumagewebe an manchen   Stellen in die Strecksehen herein gewachsen (infiltriert) ist.
Durch diese Infiltrationen der Synovialis in die Sehnen können Sehnenrisse entstehen!
Am streckseitigen Handgelenk werden die Sehnen nach der Synvovialektomie (dem Entfernen des rheumatischen Gewebes zusätzlich in die Fettschicht verlagert (sogn. Subkutan-Verlagerung der Strecksehnen).

Hier - in der Fettschicht unter der Haut - sind die Strecksehnen vor scharfen Knochenkanten geschützt, die im Verlauf der Rheuma-Krankheit entstehen können!

Die Abb. links zeigt das Aussehen der Strecksehnen gegen Ende der Operation nach Entfernung der rheumatischen Wucherungen (Synovialektomie) und der Verlagerung in die Fettschicht. (Subkutanverlagerung)
Was kann man tun, wenn eine oder mehrere Sehnen an der Hand infolge der c.P. (rheumatoiden Arthritis) gerissen sind?
Operationsbild Sehnenriss
Ist einmal eine Sehne durch eine rheumatisch bedingte Entzündung der Sehnenscheide gerissen, so kann die gerissene Sehne nicht wieder direkt genäht werden.

Hier muss der Betroffene wissen, dass im Schädigungsbereich die Sehne über mehrere Zentimeter aufgefasert und zerstört wird.

Die Enden der Sehnen können nicht einfach, wie bei einer Sehnendurchtrennung mit einem Messer, wieder aneinander genäht werden.
Wenn Sie die Abb.  betrachten, so sehen Sie einen Streck-Sehnenriss bei Rheuma (c.P.) Beachten Sie das dargestellte Sehnenende. Der Riss ist nicht glatt. Das geschädigte Sehnenende aufgefasert und das andere Sehnenende ist nicht sichtbar, da es weit zurückgezogen ist.

Es ist daher immer notwendig, die Sehne unter Zuhilfenahme einer anderen Sehne wiederherzustellen.
Wie geschieht dies konkret?
Eine andere Sehne kann z.B. vom Unterarm verpflanzt werden. Dort gibt es bei etwa 90% aller Menschen eine Sehne, die keine Funktion mehr hat und die sehr gut als Spendersehne zum Sehnenersatz zu gebrauchen ist.
Häufig ist es auch möglich, eine Zeigefingerstrecksehne zum Ersatz für andere Sehnen zu verwenden. Anders als Mittelring und Kleinfinger, die über nur eine Strecksehne verfügen, hat der Zeigefinger zwei Strecksehnen. Eine dieser beiden kann man als Ersatzsehne für andere Finger verwenden.

Die Abb. links zeigt die Strecksehnen am Handrücken. Zum Zeigefinger verlaufen zwei Strecksehnen. Eine der beiden Streckssehnen kann man ohne Funktionsverlust für den Zeigefinger entnehmen und als Ersatzssehne für gerissene Strecksehnen verwenden!

(Die zwei Sehnen des Zeigefingers sind die: Extensor indicis communis und des Extensor indicis proprius Sehne)
Kann man solchen Sehnenrissen vorbeugen?
Grundsätzlich sollte die Therapie einer chronischen Polyarthritis in Zusammenarbeit zwischen mehreren Ärzten erfolgen.

Hierbei wird dem Internisten die Behandlung mit Medikamenten obliegen, dem Orthopäden eventuell die operative Behandlung großer Gelenkveränderungen und dem Handchirurgen die Behandlung von Veränderungen an der Hand.

Als Faustformel kann gelten, wenn unter einer guten medikamentösen Therapie Schwellungen, Schmerzen oder Bewegungsstörungen fortbestehen, so sollte auch einmal ein Handchirurg konsultiert werden.

So ist es z.B. möglich, durch eine frühzeitige Entfernung der entzündeten Sehnenscheiden Sehnenrissen vorzubeugen.

So konnten Studien zeigen, dass nach einer zeitgerecht durchgeführten Entfernung der Synovialis an den Sehnenscheiden nur noch in einem von 600 Fällen ein rheumatisch bedingter Sehnenriss auftrat.
Kann die Operation an der rheumatisch geschädigten Sehne ambulant vorgenommen werden?
Die Operation an einer rheumatischen Hand ist oft für die Hand ein belastender Eingriff. Manchmal benötigen die Patienten in der ersten Nacht nach der Operation stärkere Schmerzmittel, die am besten über eine Infusion zugeführt werden.

Nicht selten wünschen gerade Rheuma-Patienten jedoch einen stationären Aufenthalt, da über die Hände hinaus auch andere Behinderungen bestehen.
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