Narkose - Handerkrankungen

Handerkrankungen
Menü
Direkt zum Seiteninhalt

Narkose

Enchondrom an der Hand Zyste im Knochen die zu Brüchen führen kann
Narkose bei Operationen eines Enchondroms an der Hand oder Unterarm
Kann die operative Entfernung eines Enchondroms (Knorpel-Tumors) an der Hand in örtlicher Betäubung vorgenommen werden?
Bei der örtlichen Betäubung spritzt man das Betäubungs-Mittel direkt in das Operations-Gebiet über dem Enchondrom. Diese Art der Betäubung ist einfach und für den Patienten wenig belastend.

Allerdings hat diese Form der Anästhesie auch gravierende Nachteile: Durch das Injizieren im Operations-Gebiet wird die Sicht bei der späteren Operation beeinträchtig. Auch wird der Knochen bei einer örtlichen Betäubung unzureichend schmerzfrei!

Die Operation eines Enchondroms an der Hand lässt sich m. E. nicht sicher durchführen ohne ein blutleeres Operations-Gebiet und einen völlig schmerzfreien Patienten.
Welche Betäubung kommt bei der Operation eines Enchondroms (Knorpel-Tumors) an Hand und Unterarm zur Anwendung?      
Prinzipiell können hierbei verschiedene Betäubungsarten zum Einsatz kommen:

  • Die Voll-Narkose  (Ausschaltung des Bewußtseins)
  • Die Plexus-Betäubung (Betäubung des gesamten Armes)
Sollte die Operation eines Enchondrom an Hand und Unterarm dann nicht besser in Vollnarkose erfolgen?        
Prinzipiell ist eine Vollnarkose zur jedweden Operation an Hand und Unterarm möglich. Im Zusammenhang mit der Operation eines Enchondroms an Hand und Unterarm ist eine Vollnarkose jedoch nur zwingend geboten, wenn Knochen vom Beckenkamm entnommen wird.

Früher war dies häufiger der Fall. Seit rund 10 Jahren fülle ich persönlich die Knochenhöhle nach der Entfernung eines Enchondrom mit Endobon® auf. Dies macht eine zusätzliche Operationsstelle am Becken nicht erforderlich und damit entfällt auch die Notwendigkeit einer Vollnarkose

Ich persönlich bevorzuge die Plexus-Anästhesie,(Betäubung nur des Armes) für die Operation eines Enchondroms an Hand  oder Unterarm. Bei der Plexus-Anästhesie wird vor allen Dingen noch viele Stunden nach der Operation eine gute Schmerzausschaltung erreicht.

Gerade in einem von so vielen Schmerznerven durchzogenen Gebiet wie der Hand ist die lange post-operative Schmerfreiheit, ein ganz wichtiger Plus-Punkt für die Teilbetäubung des Armes (Plexus-Anästhesie)

Zudem kann der Patient kurz nach dem Eingriff wieder essen und trinken.
Was bedeutet der Begriff: Plexus-Anästhesie ?
Plexus brachialis Grafik
Bei dieser Form der Regionalanästhesie wird ein Betäubungsmittel in die Nähe eines Nervengeflechtes im Schulterbereich injiziert.
Das Arm-Nervengeflecht (Plexus brachialis) ist ein Geflecht größerer Nervenstämme, die vom unteren Halsbereich unter dem Schlüsselbein in die Achselhöhle ziehen.  

Im Verlauf dieser großen Nervenbahnen erfolgt die Betäubung.
Arm Narkose
Bei der Plexus-Anästhesie (korrekt: Arm-Plexus-Anästhesie) wird ein   Nervengeflecht (Pfeil) im Bereich von Schulter und Achsel durch ein Lokalanästhetikum betäubt. In den meisten Fällen ist der ganze Arm und die Hand nach rund 30 Minuten gefühllos und nicht mehr aktiv beweglich.

Die häufigste Plexus-Anästhesie wird in der Achselhöhle durchgeführt.

In der Klinik und in der ärztlichen Praxis wird diese Form der Betäubung auch einfach als Plexus bezeichnet.
Der Arzt  spritzt ein Betäubungsmittel in die Achselhöhle. Die häufigste Injektionsstelle bei der Armbetäubung (Plexus) ist die Achselhöhle.

Für Eingriffe an Hand, Unterarm und Ellenbogen reicht die Injektion des Betäubungsmittels in der Achselhöhle (Abb. oben)
Worin besteht der Vorteil der Plexus-Anästhesie  an der Hand oder am Unterarm
Blutleere Arm
Die Operation zur Entfernung eines Enchondroms aus dem Knochen erfordert eine perfekte Ausschaltung des Schmerzes und auch ein blutleeren Operations-Gebiet.

Dies mindert ganz erheblich das Risiko einer Verletzung von Blutgefäßes und oder Nerven.
Nur durch ein blutleeres Operationsgebiet gewinnt der Operateur die notwendige Sicht, um präzise an den Knochen der Hand oder des Unterarmes in der Nähe von Arterien (Schlagader) oder Nerven operieren zu können!

Damit es während der Operation am Knochen nicht blutet, wird am Oberarm einer Manschette angelegt.  

(Abb. oben:  Die Manschette wirkt ähnlich wie beim Messen des Blutdrucks).

Wie bei einer Blutdruck-Manschette auch, wird die Blutleere-Manschette aufgepumpt und am Oberarm entsteht ein unangenehmer Druck. Dieser Druck besteht im Verlaufe der gesamten Operation! In Plexus-Anästhesie ist dieser Manschettendruck jedoch nicht zu spüren.
Dieses Betäubungsverfahren ist weniger belastend als eine Vollnarkose. Patienten schätzen besonders, dass sie unmittelbar nach der Operation essen und trinken können. Aus ärztlicher Sicht ist besonders hervorzuheben, dass diese Form der Betäubung noch mehrere Stunden nach der Operation anhält. Hierdurch lässt sich die erste Zeit nach dem Eingriff problemlos ohne weitere Schmerzmittel überbrücken.

Auf Wunsch kann bei dieser Betäubung ein leichtes Schlafmittel gespritzt werden, so dass der Patient den Eingriff verschläft - ohne in Narkose zu sein! Bei einer Enchondorm - Operation kommt es manchmal bei Öffnen eine Knochens zu Geräuschen, die Betroffen als psychisch belastend empfinden.

Bei Verwendung eines leichten Schlafmittels während der operativen Entfernung des Enchondroms entfällt diese Belastung

Bei allen Narkoseformen, die den ganzen Arm betäuben, ist dieser Manschettendruck während der Operation nicht oder kaum zu spüren!

Daher bevorzugen viele Chirurgen eine Plexus-Anästhesie (Arm-Betäubung) zur Operation eines Enchondroms (Knorpel-Tumors an Hand und Unterarm.
Zurück zum Seiteninhalt