Operation-Risiko
Chronische Polyarthritis
						Operations-Risiko bei Operation einer rheumatischen Krankheit an 
									der Hand
											Welche Risiken müssen für die 
									Operation einer rheumatisch geschädigten Hand in Betracht gezogen 
									werden?
									Hier sind exemplarisch 
									(nicht vollständig) 
									einige wichtige Komplikationen und Probleme im Zusammenhang mit der 
									Operation einer rheumatischen Hand geschildert: 
Infektion, Störung der Wundheilung 
									nach einer Operation an der rheumatischen Hand:
									Für Rheuma-Patienten besteht ein höheres Risiko nach einer Operation 
									(nicht nur an der Hand) eine Störung der Wundheilung oder eine 
									Infektion zu erleiden. Ursache hierfür ist die durch das Rheuma 
									geschwächte Immunabwehr aber auch die Einnahme mancher 
									Rheuma-Medikamente, die die körpereigene Abwehr mindern
									Oberflächlich in den Weichteilen gelegene Infekte oder Störungen der 
									Wundheilung lassen sich meist auch durch relativ einfach Maßnahmen 
									wie das vorzeitige Entfernen von Hautfäden, Gabe von Antibiotika 
									usw. gut behandeln. Ein frühes Handeln bei der ersten Rötung 
									verhindert meist das Fortschreiten der Infektion in die Tiefe des 
									operierten Gelenkes oder der Sehnenscheide.
Tiefe Infektion sind zwar selten aber auch sehr 
									problematisch. Nachoperationen und dauerhaft verbleibende 
									Funktionsstörungen können hieraus entstehen. Wurde ein Gelenk durch 
									ein Kunstgelenk ersetzt, so ist es notwendig bei einer tiefen 
									Infektion der Wunde dieses Gelenk zu entfernen. 
									Monate später - nach vollständigem Abklingen 
									der Infektion - kann dann das Kunst-Gelenk wieder neu eingesetzt 
									werden.
									Wie erkannt man als Betroffener 
									eine Störung der Wundheilung?
									Die operationsbedingten Schmerzen nach der Operation am 
									Handgelenk oder an einem Fingergelenk,  lassen innerhalb wenige Tagen 
									nach der Operation 
									nach. 
Die Beweglichkeit der Finger und des Handgelenkes wird besser und die 
									Nachtruhe wird nicht mehr allzu sehr durch Schmerzen im 
									Operations-Gebiet gestört.
Kommt es jedoch nach einigen Tagen der Besserung zu 
									erneut 
									auftretenden Schmerzen und wird zusätzlich die Beweglichkeit der 
									Finger und des Handgelenkes oder auch in der ganzen Hand wieder 
									schlechter, so sollte die Wunde von einem erfahren Handchirurgen, 
									Orthopäden 
									oder Unfallchirurgen inspiziert werden.  (Am besten kann die 
									Wunde der Arzt beurteilen, der die Operation vorgenommen hat!)
Besonders wenn die Wunde sich 
									rötet und anschwillt, oder wenn der neu aufgeflammte Schmerz 
									pochenden ist , muss die Möglichkeit eines Infektes erwogen 
									werden. 
									Sollte sich dieser Verdacht auf eine 
									tiefe 
									Infektion erhärten, so muss die Wunde 
									unverzüglich eröffnet werden. Eine Nachoperation sollte in einen 
									solchen Fall nicht verzögert werden.
Störung 
									der Beweglichkeit am operierten 
									Finger- Daumen- oder 
									Handgelenk:
Die 
									Operationen an der rheumatischen Hand macht  
									oft eine vorübergehende Ruhigstellung des Handgelenkes oder der 
									Fingergelenke erforderlich. 
									Sobald es der operierende Arzt 
									erlaubt, sollten eigentätige frühe Bewegung 
									der Finger, des Daumens und des Handgelenkes (ohne Belastung!) 
									erfolgen. 
									Dies mindert die Gefahr, dass 
									es zu einer  Einschränkung der Handgelenks- Daumen- oder 
									Fingerbeweglichkeit kommt. 
Der Verband nach der Operation 
									sollte so angelegt werden, dass eigentätige Bewegungen aller Gelenke 
									an der Hand, die nicht ruhig gestellt werrden müssen, auch möglich sind.
Dennoch kann nach jedweder operativen 
									Behandlung an der Hand - infolge der Beschwerden und der Schwellung 
									- eine 
									geminderte Beweglichkeit dauerhaft verbleiben! 
Dystrophie-Risiko 
									(Sudecksche Krankheit, CRPS):
								Dystrohie-Risiko Hand
Selten 
									kommt es nach der operativen Therapie Rheuma- Hand zu 
									schwerwiegenden Bewegungsstörungen an der 
									ganzen Hand, begleitet von Schwellungen und erheblichen Entkalkungen der 
									Handknochen. 
									(CRPS, Sudeck'sche Dystrohie, Algodystrophie). 
									Typisch ist im fortgeschrittenen Stadium eine fleckförmig Entkalkung 
									der Handknochen.
Die Abb. links zeigt eine 
									Sudeck'sche Dystrohie (CRPS) mit starker Schwellung des Handrückens.
								Besonders gefährdet sind im Hinblick auf die Entstehung eine Sudeck'schen Krankheit 
									Patienten, bei denen in der Nachbehandlung länger andauernde starke Schmerzen 
									entstehen. Gerade Rheuma-Patienten sind jedoch von diesem Risiko nur 
									selten betroffen. 
Die im Zusammenhang mit dem Rheuma (Rheumatoiden Arthritis) 
									verordneten Medikamente - die sogn. Basis-Medikation - verhindert 
									auch eine überschießende Reaktion des Körpers auf Schmerzreize.
Generell aber kann eine Sudeck'sche 
									Krankheit (CRPS) nach jedweder Operation (oder Verletzung) an der Hand 
									auftreten! 
Da die Ursache dieser Störung nicht 
									bekannt ist, vermag kein Arzt dieses Operations-Risiko wirklich 
									sicher zu vermeiden!
Verletzung 
									von Hautnerven im Operationsgebiet der rheumatischen Hand:
									Selten wird ein größerer Haut-Nerv, der im Operationsgebiet der Hand verläuft, bei 
									der Operation verletzt. 
									Hierbei kann der Nerv sowohl durchtrennt als auch "nur" gedrückt 
									werden. Ist der Nerv nur gedrückt, so bildet sich meist das taube 
									Gefühl - meist um die Narbe und körperfern der Narbe 
									- und der lokale Nervenschmerz  nach Monaten zurück.
Ist der Nerv jedoch durchtrennt, entsteht dann eine fast punktförmig "elektrisierende" 
									Druckstelle in der Narbe. Ein 
									Neurom entsteht. 
									Im Versorgungs-Gebiet des geschädigten Nerven kommt es zu einem Verlust des 
									Hautgefühls.   
Die Verletzung von Nerven - auch 
									wenn es sich nur um kleine Hautnerven handelt - kann Anlass für die 
									Entstehung einer besonderen Schmerzbildes (CRPS II) sein.
											
											Ist die Narbe nach der Operation an der 
									rheumatischen Hand lange 
									schmerzhaft?
									
									Die 
									Narbe nach der Operation an Sehnenscheiden oder Gelenken der Hand ist -
									wie alle Narben in der Hand - 
									länger empfindlich, als an anderen Körperstellen. 
									Überschießende 
									(keloidartige) Narben sind an der Hand selten. Bei Rheuma-Patienten 
									findet man stark überschießende Narben sogar höchst selten. Hier 
									unterdrücken die sogn. Basis-Medikamente eine starke Narbenbildung.
Die meisten Narben nach einer operativen 
									Therapie an der rheumatischen Hand sind nach 
									rund 1-2 Jahre kaum noch sichtbar.
									Nach einigen Monaten sind die Narben jedoch öfters etwas verdickt, 
									empfindlich und leicht rötlich livide verfärbt.
									Sind auch Nachblutungen nach der 
									Operation an einer rheumatischen Hand möglich?
									
									Ja, aber auch dieses Operationsrisiko 
									ist selten. Es kann in Einzelfälle zu einer Verletzung von 
									Schlagadern (Arterien) oder einer größeren Vene kommen. 
									Wenn die Blutung und Schwellung in den 
									ersten Tagen nach der Operation sehr ausgeprägt werden, muss die 
									Wunde wieder operativ eröffnet werden, um das verletzte Blutgefäß zu 
									verschließen. Eine eventuell verletzte Schlagader kann man 
									auch mikrochirurgisch wiederherstellen.
Gefährdet zu einer Nachblutung nach der 
									operativen Therapie einer rheumatischen Hand sind besonders Personen, die Medikamente 
									einnehmen, die die Blutgerinnung beeinflussen. (z.B. Aspirin®,  ASS 
									100®,  Plavix®,  Marcumar®.....) 
Berichten Sie unbedingt vor der 
									Operation - sowohl dem Narkosearzt als auch dem Chirurgen - wenn Sie 
									eines der genannten Medikamente oder auch ein anderes Medikament 
									einnehmen, das die Blutgerinnung beeinflusst.
											Gibt es Unverträglichkeiten 
									(Allergien) auf implantierte Kunstgelenke?
									Ja. Prinzipiell kann jeder in den 
									Körper eingesetzte "Fremdkörper" zu allergischen Reaktion führen.
Viele Kunstgelenke, die als Ersatz für ein 
									durch das Rheuma geschädigtes Fingergelenk , eingesetzt werden, 
									bestehen aus einem Kunststoff (z.B. Silastic)  Um das 
									künstliche Gelenk kann sich bei Unverträglichkeit eine nicht 
									bakterielle Entzündung bilden. (sogn. Silikon-Synovitis). Dies führt 
									bei längerem Verlauf zu Schwellungen, leichten Rötungen über dem 
									Gelenk und wieder zu Schmerzen.
Ein solches Gelenk muss ersetzt werden!